Erstmals gäbe es eine Mehrheit für ein sozialliberales Bündnis aus SPD und FDP, die mit 11 Prozent drittstärkste Kraft wären. Die Grünen hingegen hätten mit 6 Prozent ihr Wahlergebnis von 2012 (11,3 Prozent) fast halbiert, eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition wäre mit diesen Ergebnissen nicht möglich.
Hannelore Kraft erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit: Könnten die Bürger in Nordrhein-Westfalen ihren Ministerpräsidenten direkt wählen, würden sich momentan 55 Prozent für die SPD-Regierungschefin Hannelore Kraft und nur 23 Prozent für CDU-Spitzenkandidat Armin Laschet entscheiden.
Überraschend ist, dass selbst fast die Hälfte der CDU-Anhänger (45 Prozent), lieber Kraft als Ministerpräsidentin hätten, als den eigenen Kandidaten (39 Prozent). Allerdings ist die Popularität der SPD-Ministerpräsidentin nicht mehr so ausgeprägt wie noch im Herbst 2015, als sie von 63 Prozent direkt gewählt worden wäre. Angesichts ihrer eher bescheidenen Bilanz, ist es trotzdem ein gutes Ergebnis für die NRW-Vorsitzende der Sozialdemokraten.
Seit sieben Jahren regiert Hannelore Kraft das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland. Nordrhein-Westfalen (NRW) ist in dieser Zeit nicht vorangekommen. Im Gegenteil: Der Flächenstaat ist ein Hort vieler Probleme. Das Land spaltet sich. Nicht nur sozial, auch wirtschaftlich. Zusätzlich verweilt NRW in zahlreichen Ländervergleichen immer noch auf den letzten Plätzen.
Als Bundesland mit den meisten Einwohnern hat NRW mit seinem Wahlausgang Signalwirkung für die Bundestagswahlen im September. Wer in NRW verliert, wird erfahrungsgemäß auch auf Bundesebene kaum besser abschneiden – und umgekehrt.
Für die Umfrage befragte das Forsa-Institut vom 9. bis 20. Januar und vom 20. Februar bis 10. März 2017, 1072 bzw. 1040 repräsentativ ausgesuchte Wahlberechtigte in NRW, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden.