Wahlkampf in Hessen Merkel warnt: Autokonzernen droht ähnlicher Vertrauensverlust wie Banken bei Finanzkrise

Merkel zeigt mit Blick auf die Diesel-Affäre Verständnis für die Wut der Bürger. Das Verhalten der Autokonzerne kritisiert sie scharf.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einer Wahlkampfveranstaltung im hessischen Dieburg. Quelle: Reuters

Dieburg Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihre Angriffe auf die Autoindustrie in der Diesel-Debatte verschärft. Es drohe, dass die Konzerne derzeit denselben Vertrauensverlust erlitten wie die Banken in der Finanzkrise, sagte Merkel am Dienstagabend im hessischen Dieburg.

Sie könne die damalige Wut der Menschen auf die verantwortlichen Banken-Manager gut verstehen. Nun sei das Verhalten der Autokonzerne in der Diesel-Affäre verantwortungslos. „Das zerstört Vertrauen. Und das Vertrauen ist nur schwer wieder herzustellen. Im Augenblick ist es jedenfalls nicht da“, sagte die Kanzlerin.

Die Bundesregierung werde weiter hart verhandeln, dass die Autokonzerne die Kosten für die Hardware-Nachrüstung älterer Diesel-Autos übernehme. „Es ist nicht einzusehen, dass die Automobilindustrie in Amerika viel Geld bezahlt, aber bei uns nun wegen ein paar hundert Euro ein Riesentheater macht“, kritisierte sie mit Hinweis auf die Kosten der Nachrüstung. Die Autokonzerne wollen diese nicht komplett übernehmen.

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