Wahlsager

Keine Mehrheit für Schwarz-Gelb, AfD nicht im Parlament

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FDP und Piraten

Ihre Themen – Bürgerrechte, Marktwirtschaft, Freiheit – sind aktueller denn je. Dennoch fällt die FDP beim Wähler unten durch. Der Grund: Bei keiner Partei klaffen Wort und Wirklichkeit weiter auseinander.
von Tim Rahmann

5. Die FDP schafft den Wiedereinzug in den Bundestag

Trotz des Debakels in Bayern scheint uns diese Vorhersage inzwischen eine recht zuverlässig  zu sein. Das liegt zum einen an den Umfragen, in denen sich die Partei zwar nie besonders deutlich von der Einzugshürde absetzen kann ­– aber sie eben auch nie unterschreitet. Auch bei den unkonventionellen Prognoseverfahren schafft die Partei diese Hürde stets. Zugleich sind diese Umfragen aber auch ein Punkt, den man gegen die FDP ins Feld führen kann. Vier der großen Institute verheißen der einen knappen Einzug ins Parlament mit  fünf Prozent der Stimmen. Mit anderen Worten: Sie halten es für beinahe genauso wahrscheinlich, dass die Partei den Einzug nicht schafft.

Zudem hat die Partei sich zuletzt ziemlich immun gegenüber Umfragen gezeigt: Mal landete sie deutlich über den Projektionen (Niedersachsen), in anderer Ländern fiel sie dafür deutlich aus dem Landtag heraus. Auch wissen wir nicht, ob die Institute die Partei nur auf Basis der schlechten Schätzerfahrungen (Niedersachsen) nach oben korrigieren. Schließlich war die FDP seit der Gründung der Bundesrepublik noch in jedem Bundestag vertreten. Bei der Forschungsgruppe Wahlen, die der Partei zuletzt sechs Prozent zutraute, gaben die Rohdaten nur fünf Prozent her.

Dennoch glauben wir, dass die Argumente für die FDP stärker wiegen. Wie bereits erwähnt wird die CDU Leihstimmen aller Voraussicht nach nicht komplett verhindern können.

Wahrscheinlichkeit: 69 Prozent

6. Die Piraten scheitern an der Fünfprozenthürde

Diese These lässt sich einfacher als die meisten anderen begründen. Die Piraten hatten seit gut einem Jahr keine Zustimmungswerte mehr über der Fünfprozenthürde, auch ist dieses Mal nicht zu erkennen, dass die Partei wie bei ihren Wahlerfolgen in NRW Wählergruppen jenseits ihres angestammten Milieus ansprechen könnte. Wir haben zudem gezeigt, dass die Wähler inzwischen zum Großteil ein sehr negatives Bild von den Piraten haben. In allen Umfragen liegen sie zurzeit bei höchstens drei Prozent.

Wahrscheinlichkeit: sehr hoch

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