Wahlwette WiWo-Leser überschätzen liberalen Flügel

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Die Gewinner der Wahlwette

Dem realen Ergebnis am nächsten kam die Wette des Facebook-Nutzers mit dem Nicknamen "Seri Jöst". Sein Tipp: CDU 41 Prozent, SPD 26 Prozent, Grüne 8,5 Prozent, Linke 8 Prozent, FDP 5,5 Prozent und für die AfD 4 Prozent. Damit ist sein Tipp nur um 2,8 Prozentpunkte vom tatsächlichen Ergebnis abgewichen. Sein Gewinn: Die WirtschaftsWoche lädt ihn zu einem Tag in der Redaktion ein, inklusive Anreise aus Deutschland und einem Brunch mit WiWo-Chefredakteur Roland Tichy.

Platz Zwei belegte der Schweizer Unternehmer Achim von Montigny, der seinen Tipp per Twitter einsendete. Seine Wahlwette wich um 4,2 Prozentpunkte vom tatsächlichen Wahlausgang ab. Platz Drei geht an den Facebook-Nutzer Fritz Kistenpfenning, dessen Tipp um 4,5 Prozentpunkte abwich.

Trotzdem, auch sie dürfte das Wahlergebnis zumindest in einer Hinsicht überrascht haben: Wie die meisten der Teilnehmer der Wahlwette gingen auch die drei besten Tippgeber davon aus, dass zumindest FDP - wenn auch knapp - den Einzug in den Bundestag schaffen würde. „Es gibt doch noch Menschen mit einem großen Herzen. Es finden sich genug Wähler, die aus Mitleid der FDP zu 5 Prozent + x verhelfen", schrieb so auch BWL-Student Felix Brüggemann in einem sarkastischen Kommentar per E-Mail.

Eine Anlayse, mit der er falsch lag. Die Zweitstimmenkampagne der FDP zündete diesmal nicht richtig, was sich auch durch das starke Ergebnis der Alternative für Deutschland erklärt. Nach Berechnungen von infratest dimap wanderten rund 430.000 ehemalige FDP-Wähler zu den Euro-Kritikern.

Mit seiner Schätzung zur Piratenpartei kam Felix Brüggemann dem realen Ergebnis relativ nahe. Er vermutete das Ergebnis der Piraten bei 2,8 Prozent und wich damit um 0,6 Prozentpunkte von dem Wahlergebnis von 2,2 Prozent ab. Für das schlechte Abschneiden der Piraten trotz NSA-Skandals fand Brüggemann ebenfalls eine Erklärung: "Forscher haben in einer empirischen Studie einen linearen Zusammenhang zwischen der Veröffentlichung des Videospiels GTA V und der Abwesenheit der Piratenmitglieder an den Urnen statistisch beweisen können", kommentierte der 25-Jährige sarkastisch.

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