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Werner knallhart

Bundesländerreform - Wann kommt endlich Saarland-Pfalz?

Die Wahlbeteiligung am Sonntag hat gezeigt: Selbst die Bremer interessieren sich nicht für ihren Mini-Stadtstaat. Legen wir unsere Länder einfach neu zusammen. Das spart Geld und macht Spaß!

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Saarland Quelle: Fotolia

Stellen Sie sich mal vor, ihr Partner kommt wutschnaubend aus der Firma nach Hause und zetert: "Ich glaub, ich kündige! Die Geschäftsführung hat beschlossen, dass Bürobedarf künftig zentral von Petra Pöhlmeyer nachbestellt wird. Weil das Versandkosten spart."

"Wieso, was ist daran schlimm?"

"Na, bislang hat jede Abteilung selber geordert. Jetzt die Pöhlmeyer. Ist die Gott, oder was?"

"Aber, Schatz, das ist doch vernünf-"

"Samma, liebst du mich nicht mehr? Woher soll die blöde Kuh denn wissen, welche Textmarkerfarbe ich will?"

Würden Sie da nicht an Trennung denken?

Wir sind uns doch einig: Wenn es effizienter ist, einzelne Verwaltungseinheiten zusammenzulegen, dann sollte es nicht an Eitelkeiten einzelner scheitern. Persönliche Vorbehalte mögen ja menschlich nachvollziehbar sein, dienen aber nicht der Sache.

Aus diesem Grunde gibt es die UNO, die NATO, die Vereinigten Staaten von Amerika, die Europäische Union, die Bundesrepublik Deutschland. Weil Zusammenarbeit jeden einzelnen stärker macht.

Warum gibt es dann aber so etwas wie das Saarland, die Freie Hansestadt Bremen und die Freie und Hansestadt Hamburg?

Wir lästern über die Franzosen, die darauf bestehen, dass das Europaparlament weiter regelmäßig zur Abwechslung in Straßburg tagt, statt durchgängig in Brüssel. Denn dieser Schnickschnack kostet uns Steuerzahler jährlich Millionen.

Aber wir selbst gönnen uns Stadtstaaten und Miniländer. Und das mit dem schlechtesten aller Argumente: aus Tradition. Mit anderen Worten: weil es schon immer so war.

Da werden dann Bürgerschaftswahlen abgehalten in Bremen, einem Land mit niedlichen 660.000 Einwohnern. Und da wird ein Brimborium gemacht, als hätte NRW gewählt (17,6 Millionen Einwohner. Das "Komma Sechs" entspricht Bremen). Nur weil Bremen einen Bundeslandstatus genießt.

Saarland: 990.000 Einwohner. Weniger als der Stadtstaat Hamburg (1,7 Millionen)

Mecklenburg-Vorpommern: 1,6 Millionen Einwohner, halb so viel wie Berlin.

Lassen wir mal die Tradition und die alten Verträge beiseite. Dann kommt raus: Es gibt keinen vernünftigen Grund, Städten wie der Hansestadt Lübeck oder Karlsruhe den Bundeslandstatus zu verweigern, solange man den anderen Mini-Ländern den Status gönnt.

Saarländer und Bremer mögen jetzt rufen: "Doch! Unsere Identität!"

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