




Peter Ramsauer weilt gerade in Bagdad, doch schlechte Nachrichten holen ihn auch dort ein. In der irakischen Hauptstadt will der Verkehrsminister mit einer hochkarätigen Wirtschaftsdelegation für Aufträge an deutsche Unternehmen werben. Doch heikle Großprojekte in der Heimat lassen ihn auch hier nicht los. Medien zitieren am Morgen aus einem kritischen internen Bundes-Vermerk für die Aufsichtsratssitzung der Deutschen Bahn, es gäbe "derzeit keine ausreichende Grundlage" für eine Fortsetzung des Baus, der statt 4,5 wahrscheinlich 6,8 Milliarden Euro kosten soll und frühestens 2024 fertig werden soll, falls sich die Genehmigungsverfahren weiterhin so in die Länge ziehen, wie das bisher der Fall war. Die Bahn hatte im März 2012 schon bekanntgegeben, dass der geplante Tiefbahnhof voraussichtlich erst mit einem Jahr Verzögerung im Jahr 2020 in Betrieb geht. Der Bund ist Eigentümer des Konzerns.
Deutschland
"Niemand hat großes Interesse, mehr Geld aufzunehmen", sagte Ramsauer der WirtschaftsWoche vor Ort. Von zusätzlichen Mitteln könne "keine Rede sein". Mehr als 550 Millionen Euro investiert der Bund ohnehin in den Umbau. "Die Finanzzusage hat mein Vorgänger gegeben", sagte Ramsauer. Und fügte hinzu: "Der Bund steht zu Stuttgart 21."
Den internen Vermerk sieht der Minister offenbar noch nicht als Entscheidungsgrundlage. "Es handelt sich um Einzelmeinungen aus den Unteren Ebenen meines Ministeriums", sagte er der WirtschaftsWoche.