Guten Morgen aus der WiWo-Redaktion. Unser neues Morgenformat „Startklar“ gibt Ihnen einen kompakten Überblick über alles, was Sie heute wissen müssen, um im Bereich Wirtschaft mitreden zu können. Kurz und knackig, mit Zitaten, Posts und Tiefgang und vor allem dem ganz eigenen WiWo-Dreh. Probieren Sie es aus!
1. Was die Leute gerade aufregt
Es ist nicht das erste Mal, dass wir an dieser Stelle über das Thema E-Fuels sprechen, aber die Debatte ist erneut massiv aufgeflammt. Der Grund: Die FDP will die synthetischen Kraftstoffe nutzen, um das längst beschlossene Verbrenner-Aus aufzuweichen. Eigentlich ist längst EU-weit beschlossen, dass ab 2035 keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennermotoren mehr zugelassen werden dürfen. Nun fordert nicht nur Verkehrsminister Wissing, sondern auch Parteichef Lindner eine Neubewertung dessen, was ein Verbrenner ist – und erntet dafür vornehmlich Kritik.
Weg frei für klimaneutrale Kraftstoffe: Künftig dürfen in 🇩🇪 Verbrenner mit #eFuels betankt werden. Diese Technologieoffenheit brauchen wir auf Dauer. Wir setzen uns dafür ein, dass auch nach 2035 Fahrzeuge neu zugelassen werden dürfen, die so CO2-frei betrieben werden. CL
— Christian Lindner (@c_lindner) February 28, 2023
2. Was heute wichtig wird
1. Nach einer Woche Prozesspause wird es heute wieder hoch her gehen im Gerichtssaal der Münchner JVA: An diesem Mittwoch will Markus Födisch, Richter im Wirecard-Prozess, den ehemaligen CEO Markus Braun mit Fragen löchern. Wir hätten da mal ein paar Vorschläge. Auf wiwo.de lesen Sie natürlich wie immer ab neun Uhr den kompletten Prozesstag im Live-Blog.
2. Das große Enfant Terrible der heutigen Business-Welt, Elon Musk, lädt heute zum Tesla Investor's Day. Nicht erst seit gestern bekannt wurde, dass er Schätzungen zufolge wieder der reichste Mensch der Welt ist, schmückt sich Musk mit Siegesgewissheit. Nun will er seinen dritten großen Masterplan für Tesla verkünden, nach „E-Auto“ und „autonomem Fahren“. Aber Achtung: Die Liste seiner gebrochenen Versprechen ist lang. Eine repräsentative Auswahl.
3. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht heute seine vorläufige Schätzung, wie sich die Inflation im Februar entwickelt hat. Im Januar war sie zuletzt überraschend stark gestiegen. Wie geht es weiter mit der Inflation und der Politik der Notenbanken? Drei Szenarien sind denkbar, schreibt der Ökonom Mohamed El-Erian im WiWo-Gastbeitrag. Aber nicht alle sind gleich wahrscheinlich.
4. Das finnische Parlament stimmt heute darüber ab, ob das Land der Nato beitreten soll. Der Auswärtige Ausschuss des Reichstags hat sich bereits einstimmig dafür ausgesprochen. Die Nato-Mitglieder Türkei und Ungarn verweigern indes bislang ihre Zustimmung, der türkische Präsident Erdogan hat im Falle Finnlands jedoch Gesprächsbereitschaft angedeutet.
3. Die steile These für die Kaffeepause
Wer als Vermieter glaubt, er könne sich über die staatlichen Vorschriften für Heizanlagen hinweg setzen, irrt
Das Thema Heizung versetzt die Deutschen verlässlich in Wallung. Kein Wunder also, dass die neuesten Nachrichten rund um die anstehenden Beschränkungen für Gas- und Ölheizungen für viel Aufruhr sorgen. Über die Details herrscht indes Unklarheit: Gibt es nun ein Verbot oder nur neue Auflagen (die sich im Notfall ja vielleicht umgehen ließen)? WiWo-Redakteur Martin Gerth zeigt auf, wie weitreichend die neuen Pläne wirklich sind – und warum Vermieter nicht den Fehler machen sollten, sich über die staatlichen Vorgaben hinwegzusetzen.
4. Der Tiefgang des Tages
Wie die Pflegekosten und damit auch die Pflegeversicherung finanziert werden sollen, ist spätestens seit Gesundheitsminister Karl Lauterbachs neuestem Vorstoß, Kinderlose noch stärker zu belasten, ein großes Thema. Drei Optionen liegen auf der Hand: Das Geld kann entweder von den zu Pflegenden selbst oder deren Angehörigen kommen, von der Pflegeversicherung (und damit allen Beitragszahlern) oder aus Steuermitteln (und damit von allen Steuerzahlern). Dass die Pflegekosten weiter steigen werden, erscheint angesichts von Demografie und Kostensteigerungen bei Pflege und Medizin sicher. Doch selbst, wenn die Finanzierung der Pflegeversicherung geklärt ist, bleibt die Frage, wer nachher für die tatsächlichen Pflegekosten aufkommt. Denn die überstiegen das, was die Versicherung übernimmt, oft bei weitem – und bleiben dann oft an den Angehörigen hängen: Im Pflegefall sind hohe Eigenanteile fällig, auch größere Vermögen sind schnell bedroht. Was Angehörige dagegen unternehmen.
5. Was sonst noch wichtig ist
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6. Ihre Meinung ist gefragt
Wir wünschen Ihnen einen erkenntnisreichen Tag. Schauen Sie sich gerne noch etwas bei uns um. Ansonsten bis morgen an dieser Stelle!
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