WiWo Startklar Ein Machthaber bleibt, einer ist angesägt und die neue Schufa-Frage: Wir machen Sie startklar für den Freitag

WiWo Startklar macht Sie bereit für den Tag Quelle: Dmitri Broido

Während Chinas Präsident Xi weiter an der Macht klebt, gerät ein Bayer-Aufsichtsratsmitglied unter Druck und die WiWo-Titelgeschichte enttarnt die Alten-Lüge: Das müssen Sie heute wissen, um mitreden zu können.

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Guten Morgen aus der WiWo-Redaktion. Unser neues Morgenformat „Startklar“ gibt Ihnen einen kompakten Überblick über alles, was Sie heute wissen müssen, um im Bereich Wirtschaft mitreden zu können. Kurz und knackig, mit Zitaten, Posts und Tiefgang und vor allem dem ganz eigenen WiWo-Dreh. Probieren Sie es aus!

1. Was die Leute gerade aufregt

Das Deutschlandticket steht in den Startlöchern, mehrere Apps dafür wurden bereits vorgestellt und die Teil-Finanzierung bis 2025 durch Bund und Länder ist gesichert. Unklarheiten gibt es trotzdem noch: Schon jetzt wird darüber spekuliert, ob es bei 49 Euro Ticketpreis bleibt oder ob beizeiten eine Erhöhung anstehen könnte. Schließlich handele es sich um einen „Einführungspreis“, so steht es im Gesetzentwurf. Auf Twitter läuft zudem eine Debatte über die mögliche Überprüfung des Schufa-Eintrags beim Kauf des Tickets. In der Folge hieße das, dass Menschen mit geringer Bonität vom 49-Euro-Ticket ausgeschlossen werden könnten. Dem Verkehrsminister wird dabei böse Absicht unterstellt.



2. Was heute wichtig wird

1. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen trifft US-Präsident Joe Biden in Washington. Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine funktioniert die transatlantische Zusammenarbeit zwar, in Sachen Wirtschaftspolitik herrscht jedoch eher frostige Stimmung zwischen den USA und Europa. Stichwort: Inflation Reduction Act. Die milliardenschweren Steuervergünstigungen und Subventionen für klimafreundliche Technologien in den USA werden in der EU als wettbewerbswidrig angesehen.

2. Keine Überraschung, sondern Vollzug: Der chinesische Staatschef Xi Jinping ist nun auch offiziell beim Volkskongress für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt worden und tritt damit eine beispiellose dritte Amtszeit an. Bereits 2018 hatte er dafür gesorgt, dass sich die für das Amt festgelegten Alters- und Amtszeitbegrenzungen verschieben. Das Parlament billigte außerdem die größte Regierungsumbildung seit zehn Jahren, die China für den internationalen Wettbewerb, vor allem mit den USA, stärken soll. Das sind seine Pläne.

3. Ein anderer Machthaber gerät unter Druck: Die Bayer-Hauptversammlung ist zwar erst am 28. April, doch schon jetzt ist durchgesickert, dass der Großaktionär Union Investment gegen den amtierenden Aufsichtsratschef Norbert Winkeljohann stimmen will. Winkeljohann habe zu viele Mandate, der Aufsichtsratsposten bei Bayer sei aber kein Teilzeitjob, heißt es seitens des Investors. Weitere Aktionäre haben sich bislang noch nicht geäußert. Winkeljohann konnte zuletzt den ehemaligen Roche-Pharmamanager Bill Anderson als CEO gewinnen, der in die Fußstapfen von Werner Baumann tritt.

4. Apple verlangt nun Zwölf-Stunden-Schichten von seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Nachtarbeit von Frauen im indischen Bundesstaat Karnataka. Mit seinem taiwanesischen Zulieferer Foxconn hat sich das Unternehmen laut Insidern auf eine „Liberalisierung der Arbeitsgesetze“ geeinigt, berichtet die Financial Times. In Karnataka sollen in einer neuen Fabrik künftig iPhones zusammengebaut werden. Der US-Konzern Apple verlagert weiter die Produktion aus China nach Indien, auch wegen der Spannungen zwischen China und den USA.

3. Die steile These für die Kaffeepause

„Genau jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, eine echte europäische Souveränität im Digitalbereich sehr entschlossen voranzutreiben“

Konstantin von Notz, Vorsitzender Parlamentarischer Kontrollausschuss der Nachrichtendienste


Spionage und Sabotage konnten bisher weder Huawei noch ZTE nachgewiesen werden. Auch die Frage, wie groß der Einfluss des chinesischen Staatsapparates auf die Mobilfunkkonzerne und andere Unternehmen ist, bleibt zunächst unbeantwortet. Doch Sicherheitsbehörden warnten schon lange sehr eindringlich vor Spionage und strategischen Übernahmen chinesischer Firmen in Deutschland und Europa, sagt Konstantin von Notz im Interview mit der WirtschaftsWoche. Gerade in Bezug auf kritische Infrastruktur müssten diese Warnungen ernst genommen werden. Das, was Deutschland in der Vergangenheit unternommen habe, nennt der Vorsitzende des parlamentarischen Ausschusses zur Kontrolle der Nachrichtendienste „fahrlässig und naiv“. Er fordert eine höhere Sensibilität für die Bedeutung des Themas, europaweit. Doch wie realistisch ist eine europäische Sicherheitsstrategie?

4. Der Tiefgang des Tages

Enkelzeit statt Kantinengespräch, Tessin statt Termin: Der vorzeitige Ruhestand ist verlockend, in Zeiten des Fachkräftemangels allerdings ein Problem. Hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit sich selbst einen großen Teil an Fachwissen in den Standby-Modus versetzen, hinterlassen Lücken. Doch Unternehmen sind nicht gerade gut darin, dieses „alte Eisen“ am Glühen zu halten. Im Gegenteil: Auf einem goldenen Tablett drapieren sie Betriebsrenten, gemütliche Altersteilzeitbrücken oder Vorruhestandsregelungen dank Langzeitkonten – und ebnen damit vielen Tausend qualifizierten und erfahrenen Beschäftigten den Weg aus dem Erwerbsleben. Reicht die Anhebung des Renteneintrittsalters vielleicht doch nicht? In der großen WiWo-Titelgeschichte finden Sie Antworten.

5. Was sonst noch wichtig ist

6. Ihre Meinung ist gefragt

Wir wünschen Ihnen einen erkenntnisreichen Tag. Schauen Sie sich gerne noch etwas bei uns um. Ansonsten bis Montag an dieser Stelle!

Lesen Sie auch: Warum der einstige Wachstumsmarkt für VW zum Problemfall wird

Transparenzhinweis: In einer früheren Version dieses Textes hieß es, Bayer-Aufsichtsratschef Winkeljohann müsse seinen Posten räumen. Das war falsch.

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