WiWo Startklar Scholz' Charme-Offensive, Commerzbanks Aufstieg und Russlands Geheimnis: Wir machen Sie startklar für den Montag

WiWo Startklar macht Sie bereit für den Tag Quelle: Dmitri Broido

Nordirland darf auf eine Lösung hoffen, Scholz versucht sich an Charme und in Barcelona hat Apple mal wieder die Nase vorn. Das müssen Sie heute wissen, um mitreden zu können.

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Guten Morgen aus der WiWo-Redaktion. Unser neues Morgenformat „Startklar“ gibt Ihnen einen kompakten Überblick über alles, was Sie heute wissen müssen, um im Bereich Wirtschaft mitreden zu können. Kurz und knackig, mit Zitaten, Posts und Tiefgang und vor allem dem ganz eigenen WiWo-Dreh. Probieren Sie es aus!

1. Was die Leute gerade aufregt

Vor allem in den USA sorgt der Fall des Start-Ups „Frank“, das Studenten beim Antrag auf einen Studienkredit helfen soll, für Aufsehen. Die Gründerin Charlie Javice, heute 30 Jahre alt, bekam in den vergangenen Jahren viel mediale Aufmerksamkeit und gar einen renommierten Forbes-Liste „30 unter30“. Ihr vielleicht größter Coup: Sie überzeugte die Großbank JPMorgans davon, ihr „Frank“ für 175 Millionen Dollar abzukaufen. Heute ist klar: Das Unternehmen ist eine Luftnummer, Millionen Nutzer waren nur erfunden – und JP Morgan versucht nun vor Gericht, sein Geld zurückzubekommen.



2. Was heute wichtig wird

1. Die neue Woche beginnt unter dem Vorzeichen neuer Streiks. Vor allem die Flughäfen in Düsseldorf und Köln/Bonn werden wohl weitestgehend lahmgelegt. Der Flughafen Düsseldorf rechnet mit fast 200 gestrichenen Starts und Landungen. In Köln geht man davon aus, dass von 136 geplanten Passagierflügen zwischen Montagmorgen und Dienstagmorgen 131 ausfallen werden. Außerdem sind Warnstreiks in vielen weiteren Bereichen des öffentlichen Lebens geplant, etwa bei Bussen und Stadtbahnen, in Kindertagesstätten und Ämtern.

2. Seit dem Wochenende reist Olaf Scholz durch Indien und bemüht sich dort um eine Charme-Offensive. Mit ausgestreckter Hand und viel Verständnis will der Bundeskanzler die aufstrebenden Nationen der Welt für den Westen einnehmen, wie WiWo-Redakteur Max Haerder beschreibt, der mit ihm reist. Zunächst die große, ernste Diplomatie, dann Wirtschaft und Wohlstandssicherung – so sieht die Ablaufregie des Kanzleramtes aus. Scholz` Außenpolitik will weniger Machtdemonstration und mehr Demut wagen, verspricht Augenhöhe statt westlicher Arroganz – doch so einleuchtend das klingt: bisher ist es kaum mehr als ein Hoffnungswert.

3. Die Commerzbank ist wieder erstklassig: Fast viereinhalb Jahre nach dem Abstieg aus dem Dax kehrt das Frankfurter Geldhaus in die erste Börsenliga zurück. Ab heute zählt die Commerzbank wieder zu den inzwischen 40 Mitgliedern im Deutschen Aktienindex. Zu Handelsbeginn um 9 Uhr wollen Konzernchef Manfred Knof und Finanzvorständin Bettina Orlopp die Dax-Rückkehr an der Frankfurter Börse einläuten. Möglich wurde die vorzeitige Rückkehr des Dax-Gründungsmitglieds durch den Rückzug des Industriegaseherstellers Linde von der Frankfurter Börse.

4.In Barcelona beginnt heute die weltgrößte Mobilfunkmesse Mobile World Congress (MWC), das wichtigste Branchentreff des Jahres. Eigentlich übertrumpfen sich Smartphonehersteller mit immer neuen Superlativen, ob bei Displaygrößen oder Kameraauflösungen. Derzeit aber kommt eine der wichtigsten Innovationen der Branche minimalistisch daher. Wenn sich die Größen der Mobilfunkszene ab heute wieder versammeln, zählt ausgerechnet ein winziger Mikrochip zu den wichtigsten Messethemen: Die sogenannte eSim, die die klassischen Sim-Plastikchips im Handy ersetzt. Und Apple treibt die Branche mal wieder vor sich her.

5. In die festgefahrenen Verhandlungen um eine Lösung der Nordirland-Frage kommt Bewegung: EU-Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen wird heute in Großbritannien erwartet. Sowohl sie als auch Premier Rishi Sunak haben sich offenbar auf die Fahnen geschrieben, noch heute eine Einigung verkünden zu wollen.

3. Die steile These für die Kaffeepause

Der Wohlstand der Russen ist deutlich stärker gesunken, als das BIP-Minus suggeriert

Richard Grieveson, Osteuropaexperte


Ein Jahr nach dem Überfall auf die Ukraine hält sich Putins Wirtschaft besser als erwartet. Doch Wachstumspotenzial und Wohlstand dürften immer stärker erodieren, glaubt der britische Ökonom und Osteuropa-Experte Richard Grieveson – auch weil der Fachkräftemangel in Russland eskaliert.

4. Der Tiefgang des Tages

Das deutsche Patentrecht gilt als das härteste weltweit – nirgends sonst werden die Interessen der Besitzer von Patenten so vehement verteidigt wie hierzulande. Doch ausgerechnet diejenigen, denen dieser Schutz helfen soll, stehen oft im Regen: Start-ups. In der Hoffnung, dadurch ihre Ideen zu schützen, mühen sie sich mit den Patentanmeldungen. Und müssen später feststellen, dass sie es sich mit ihren knappen finanziellen Mitteln gar nicht leisten können, ihr Recht vor Gericht durchzusetzen. Das macht sie zum Spielball von Großunternehmen, Technologietransferzentren und Forschungsinstituten – jenen Partnern, die viele Gründer brauchen, um eine Idee zur Marktreife zu bringen. Hier lesen Sie die ganze Analyse.

5. Was sonst noch wichtig ist

6. Ihre Meinung ist gefragt

Wir wünschen Ihnen einen erkenntnisreichen Tag. Schauen Sie sich gerne noch etwas bei uns um. Ansonsten bis morgen an dieser Stelle!

Lesen Sie auch: Warum Japans Autobauer an allen Antriebsarten festhalten

Mit Material der dpa

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