




Mit Blick auf die Bundestagswahlen sind die steigenden Mieten eines der wichtigsten Wahlkampfthema, hat der öffentlich-rechtliche Fernsehsender Phoenix ermittelt. 38 Prozent der Befragten nannten die steigenden Mietsätze und die Wohnungsnot als Topthema. Damit verwies das Mietthema die Eurokrise und Mindestlöhne als weitere Top-Themen auf die Plätze.
Tatsächlich steigen die Miet- und Kaufpreise für Wohnungen in Deutschland von Quartal zu Quartal. Bei neuvermieteten Wohnungen stiegen die Mietpreise zwischen April und Juni um 4,6 Prozent. Die Kaufpreise für selbst genutzte Wohnungen stiegen im gleichen Zeitraum um 3,3 Prozent. Dabei waren Eigentumswohnungen mit einem Preisanstieg um sechs Prozent besonders teuer, Ein- und Zweifamilienhäuser verzeichneten hingegen nur ein Plus von 2,3 Prozent. Mehrfamilienhäuser brachten es auf einen Preisanstieg von 4,9 Prozent.
Die Zahlen kommen vom Verband deutscher Pfandbriefbanken. „Bestimmend für die Preisentwicklung bei deutschen Wohnimmobilien sind nach wie vor die attraktiven Groß- und Universitätsstädte“, sagte Verbands-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Die in den vergangenen Jahren deutlichen gestiegenen Mieten in den Metropolen hatten zu Bürgerprotesten geführt und Politiker auf den Plan gerufen, die stabile Mietpreise zum Wahlkampfthema machten. Entspannung bei den Mietpreisen soll dabei von zwei Seiten kommen: einer Förderungen des Wohnungsneubaus und durch eine sogenannte Mietpreisbremse – ein hübscher Ausdruck für von staatlicher Seite beschränkten Mietpreiserhöhungen.
Zumindest von Seiten der Neubauten kündigt sich etwa Entspannung auf dem Mietmarkt an. Fast zehn Prozent mehr neue Wohnungen entstanden in Deutschland im ersten Halbjahr 2013, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. In absoluten Zahlen entstanden 110.600 neue Wohnungen, das waren 10.900 mehr als im ersten Halbjahr 2012. Vor allem bei Mehr- und Zweifamilienhäuser nahm die Zahl der Baugenehmigungen deutlich zu.
Baugenehmigungen von Wohnungen nach Gebäudearten | ||||
Gebäudeart | Genehmigte Wohnungen | |||
Januar–Juni | Veränderung | |||
2013 | 2012 | absolut | in % | |
Wohn- und Nichtwohngebäude | 124.876 | 113.963 | 10.913 | 9,6 |
Neu errichtete Gebäude | 112.852 | 101.813 | 11.039 | 10,8 |
davon: | ||||
Wohngebäude | 110.607 | 99.857 | 10.750 | 10,8 |
mit 1 Wohnung | 44.734 | 44.053 | 681 | 1,5 |
mit 2 Wohnungen | 10.092 | 8860 | 1232 | 13,9 |
mit 3 oder mehr Wohnungen | 52.404 | 43.050 | 9354 | 21,7 |
Wohnheime | 3377 | 3894 | – 517 | – 13,3 |
darunter: | ||||
Eigentumswohnungen | 28.868 | 25.178 | 3690 | 14,7 |
Nichtwohngebäude | 2245 | 1956 | 289 | 14,8 |
Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden | 12.024 | 12.150 | – 126 | – 1,0 |
Quelle: Statistisches Bundesamt |