
Düsseldorf Eigentlich schade. Denn die Idee war grundsätzlich gut. Die Bundesregierung forderte die Deutschen per Youtube-Kanal der Bundesregierung auf, der Kanzlerin Angela Merkel die Fragen in Sachen Politik zu schicken, die sie am meisten beschäftigen. Rund 1.800 Fragen trudelten ein. Die Top Ten will Merkel per Youtube beantworten, das Video mit den ersten vier Statements wurde heute veröffentlich. Und das ist leider ziemlich langweilig.
Es liegt nicht an den Themen, die eingereicht wurden. Auch wenn die zwischendurch mal verwundern mögen. Denn ganz Europa bangt um Italien, Griechenland und Spanien. Die Deutschen aber fragen sich, wie die Meinung der Kanzlerin zum Thema Cannabis-Legalisierung ist und warum es keine Steuererleichterung für Malstifte und Windeln gibt.
Hört sich kurios an, ist es aber gar nicht. Denn was die Bürger beschäftigt, sind innenpolitische Themen. Zum Beispiel fragen sich die User, wie bessere Bildung finanziert werden kann und wie es um eine Regelung für Parteispenden bestellt ist. Eine Chance für die Regierung, Politik bürgernah zu vermitteln und mit den Antworten für sich zu punkten - zumindest auf die Cannabis-Frage könnte die Antwort witzig sein - oder wenigstens originell.
Die Originalität bleibt jedoch aus. Leider auch jede Spritzigkeit. Denn bisher gibt Merkel nur Antworten auf vier der wichtigsten zehn Fragen - und das tut sie, indem sie referiert. So wirkt das Video wie eine Nachhilfestunde in Politik. Informativ und glatt vorgetragen, aber ermüdend.
Montag und Mittwoch geht’s weiter. Dann also wird Merkel auch die anderen Themen angehen. Auf in Runde zwei. Hoffentlich mit mehr Leichtigkeit.