Zuwanderung 5600 Abschiebungen im ersten Quartal

Die Zahl der Abschiebungen ist in den ersten drei Monaten des Jahres leicht gesunken. Die Linke kritisiert die Abschiebepraxis der Bundesregierung.

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600 Menschen wurden nach Italien abgeschoben, 400 in die Maghreb-Staaten. Quelle: dpa

Berlin In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben die deutschen Behörden etwas weniger Menschen abgeschoben als im gleichen Zeitraum 2018. Insgesamt gab es von Januar bis März 5613 Abschiebungen, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag) unter Berufung auf eine Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion berichteten.

Im ersten Quartal 2018 waren es demnach 6235 Abschiebungen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr etwas mehr als 23.600 Menschen aus Deutschland abgeschoben.

Das Bundesinnenministerium bestätigte die Zahlen am Sonntag. Wie ein Sprecher betonte, muss es sich dabei nicht nur um Menschen handeln, die als Asylsuchende nach Deutschland gekommen waren.

Dem Bericht zufolge wurden Menschen in den ersten drei Monaten dieses Jahres vor allem nach Italien (600), Albanien (389) und Georgien (352) abgeschoben. Zudem habe es rund 400 Abschiebungen in die Maghreb-Staaten gegeben.

Die innenpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Ulla Jelpke, kritisierte die Abschiebepraxis. „Die Zahl der Abschiebungen bewegt sich auf dem erschreckend hohen Niveau der Vorjahre“, sagte sie den Funke-Zeitungen. „Insbesondere die hohe Zahl von Dublin-Abschiebungen nach Italien ist alles andere als eine gute Nachricht: das italienische Asylsystem weist gravierende Mängel auf, viele Asylsuchende leben dort auf der Straße, ohne Zugang zu Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung.“

Nach der sogenannten Dublin-Verordnung ist der Staat, in dem ein Flüchtling erstmals europäischen Boden betritt, für dessen Asylverfahren verantwortlich.

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