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Alexis Tsipras Griechenlands Weg ist noch „lang und schwierig“

Der griechische Regierungschef Tsipras hat die grundsätzliche Einigung im Schuldenstreit mit den Euro-Partnern als „bedeutenden Schritt“ bezeichnet. In Deutschland wird der Beschluss derweil zurückhaltend aufgenommen.

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Quelle: dpa

Nach der Grundsatzeinigung auf eine Überbrückungshilfe stellt sich die griechische Regierung auf noch schwierigere Verhandlungen mit den Euro-Partnern ein. Regierungssprecher Gabriel Sakellaridis betonte am Samstag, die Vereinbarung vom Freitag sei nur ein erster Schritt. "Wir haben Zeit gewonnen", sagte er dem Sender Mega TV. "Der griechischen Wirtschaft und der griechischen Regierung wurde nicht die Luft abgeschnürt - wie es vielleicht der ursprüngliche politische Plan in Zentralen im Ausland und im Land selbst war." Wem er diese Absichten unterstellt, sagte Sakellaridis nicht.

Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hat die grundsätzliche Einigung im Schuldenstreit mit den Euro-Partnern als „bedeutenden Schritt“ für Griechenland bezeichnet. Es müsse aber noch vieles getan werden, damit das Land aus der Krise herauskomme und auf eigenen Beinen stehen könne, sagte Tsipras am Samstag in einer Fernsehansprache. „Wir haben einen Kampf, aber nicht den Krieg gewonnen“, sagte Tsipras. Griechenland habe am Freitag die Pläne konservativer Kräfte im In- und Ausland abgewendet, die die Absicht hatten, „das Land zu ersticken“, fügte Tsipras hinzu.

Die wesentliche Beschlüsse der Eurogruppe zu Griechenland

Die Einigung von Brüssel öffne eine breite Tür für Reformen, wie die Bekämpfung der Steuerhinterziehung und der Korruption. „Der Weg ist noch lang und schwierig“, sagte Tsipras aber zugleich. Das Volk wisse das. Die Verhandlungen gingen nun in eine neue Phase, die zu Wachstum und Beschäftigung führten.

Die Euro-Finanzminister hatten sich am Freitagabend in Brüssel mit der griechischen Regierung auf eine Verlängerung des aktuellen Hilfsprogramms um vier Monate geeinigt. Bevor dies endgültig genehmigt wird, muss Griechenland bis Montag eine Liste von Reformvorhaben vorlegen.

Mit dieser Vereinbarung wendet die neue Regierung in Athen eine Staatspleite vorerst ab, muss aber Sparauflagen akzeptieren, die sie bislang vehement ablehnte. Sie hofft nun auf eine Beruhigung der Lage im eigenen Land. Viele Griechen räumen ihre Bankkonten leer. Sie fürchten Einschränkungen des Kapitalverkehrs vor einem drohenden Euro-Austritt ihres Landes. Allein am Freitag floss über eine Milliarde Euro ab, wie ein Bankmanager sagte. Bereits davor hatten die Griechen seit Dezember schätzungsweise 20 Milliarden Euro abgezogen.

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