Anlagestrategie mit Brexit So trotzen Sie allen Crash-Gefahren

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Anleihen: Tiefer geht’s immer

Der größte Fehler, den Anleger seit Jahren machen konnten, ist es, den vermeintlich unattraktiven, weil niedrige Zinsen bietenden Anleihemarkt zu meiden. Stattdessen hofften viele immer wieder auf Tagesgeldzinsen von drei oder vier Prozent. Nun bringen die Bankkonten null bis ein kleines bisschen, während mit Anleihen auch dieses Jahr fulminant verdient werden konnte. So hat seit Jahresbeginn beispielsweise eine Investition in eine noch zehn Jahre lang laufende Anleihe des Sportartikelkonzerns Adidas acht Prozent Wertzuwachs gebracht, über Kursgewinne plus Zins.

These: Der Brexit führt tendenziell dazu, dass die Zinsen für Spitzenbonitäten, wie Bundesanleihen sie haben, weiter sehr niedrig bis negativ bleiben.

Sollte die jüngste Dollar-Stärke nicht nur temporär bleiben, könnte dies auf die Rohstoffpreise drücken. Dies würde wiederum die Inflationserwartungen erneut in die Tiefe schicken, (US-)Zinserhöhungen wären spätestens dann obsolet.

Strategie: Gerade wegen der Extremniedrigzinsen sollten Anleger Anleihen nicht außer Acht lassen. Je nach Laufzeit lassen sich bei Adressen von Adidas bis Sixt 0,8 bis 2,4 Prozent Zinsen holen. Im Durchschnitt bringen die Papiere 1,3 Prozent Rendite über 6,7 Jahren Restlaufzeit. Nicht viel, aber doch rentierlicher und womöglich auch sicherer als eine mittelfristige Bankeinlage, gerade bei hohen Summen.

So sähen Kaufkurse für die 30 Dax-Aktien aus

Gold: Kein Comeback, war nie weg

Gold sei riskant, schwanke stark, Anleger machten selten Gewinne – Gerüchte, von denjenigen in die Welt gesetzt, die an Gold nichts verdienen: den Verwaltern von Vermögen in den Banktürmen also. Die Fakten: Der Goldpreis wird 2016 aller Voraussicht nach von den vergangenen 18 Jahren 17 Mal im Plus abgeschlossen haben, in Euro gerechnet, alles andere ist uninteressant.

„Die wachsende Unsicherheit hinsichtlich wirtschaftlicher sowie politischer Entwicklungen beflügelt den Preis“, sagt Ronald-Peter Stöferle, Fondsmanager bei Incrementum.

These: 20 bis 25 Prozent des liquiden Vermögens gehören weiterhin in Gold. Wer Immobilien besitzt, kommt mit der halben Quote aus. Das Edelmetall ist Krisenversicherung, nicht Renditeanlage.

Strategie: Anleger sollten Gold physisch halten, gestreut in Unzen und Barren, oder als Tauschreserve auch in kleineren Einheiten.

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