
Auf einem Waffenplatz in Bremgarten wurde eine neue Unterkunft für maximal 150 Asylwerber mit der strengen Hausordnung eröffnet. Ohne Begleitung ist den Flüchtlingen der Gang ins Freibad oder auf Sportplätze verboten. Das sieht eine Vereinbarung des Schweizer Bundesamts für Migration (BFM) mit der Stadt im Kanton Aargau vor. Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Regelung scharf.
Die Schweizerische Flüchtlingshilfe forderte, dass die „rechtlich und humanitär unhaltbaren“ Hausverbote aufgehoben werden. Asylsuchende dürften in der Schweiz nicht als Menschen zweiter Klasse behandelt werden. Die Aargauer Sozialministerin, Susanne Hochuli, sieht jedoch kein Problem bei den Hausverboten: „Denn wenn Asylsuchende in die Schweiz kommen, sollte man ihnen nicht den roten Teppich auslegen“, sagte die Grünen-Politikerin dem „SonntagsBlick“. Die Regeln seien ein Kompromiss, damit die Bevölkerung die Unterkunft akzeptiere.
BFM-Amtschef Mario Gattiker sagte dem "Spiegel", es gehe darum zu verhindern, dass "50 Asylbewerber gleichzeitig auf den Fußballplatz oder in die Badi" gingen. Das würde zu "Ressentiments" führen. Man wolle mit der Regelung natürlich auch "Bedenken der Bevölkerung Rechnung tragen". Bei Verstößen gegen die Hausordnung solle zuerst das Gespräch mit den Betroffenen gesucht werden, sagte die BFM-Sprecherin Sibylle Siegwart der Schweizerischen Depeschenagentur SDA.