Atomabkommen Großbritannien und Frankreich halten an Iran-Abkommen fest

Großbritannien und seine europäischen Partner bekennen sich weiterhin zum Atomabkommen mit dem Iran. Quelle: dpa

Fast eine Woche ist es her, dass US-Präsident Donald Trump das Atom-Abkommen mit dem Iran aufgekündigt hat. Großbritannien, Frankreich und China machen aber deutlich: Sie wollen daran aber festhalten.

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Großbritannien und Frankreich wollen am Atomabkommen mit dem Iran festhalten. Er gehe davon aus, dass die Vereinbarung die Regierung in Teheran davon abhalten könne, Atomwaffen zu erlangen, sagte Frankreichs Außenminister Jean-Yves Le Drian am Sonntag. Die Regierung in Paris denke, dass der Kampf gegen die Weiterverbreitung von Atomwaffen wichtig sei. „Wir sind am Wiener Abkommen beteiligt und werden beteiligt bleiben.“

Die britische Premierministerin Theresa May sagte dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani in einem Telefonat, Großbritannien und seine europäischen Partner bekannten sich zu dem Vertrag. Auch die Regierung in Teheran müsse sich an ihre Verpflichtungen halten, hieß es in einer Mitschrift des Gesprächs. „Die beiden Regierungschefs waren sich einig, was die Bedeutung eines anhaltenden Dialogs zwischen den zwei Ländern angeht, und freuen sich auf das Außenministertreffen Großbritanniens, Deutschlands, Frankreichs und des Iran am Dienstag im Brüssel.“

China machte deutlich, man wolle den Iran unterstützen und gemeinsam mit dem Land nach einer Lösung im Streit um das von den USA gekündigte Atomabkommen suchen. Man werde eine „objektive, faire und verantwortungsvolle Haltung einnehmen“ und „weiter daran arbeiten, das Abkommen aufrechtzuerhalten“, sagte der chinesische Außenminister Wang Yi bei einem Treffen mit seinem iranischen Amtskollegen Mohammed Dschawad Sarif am Sonntag in Peking.

China betrachte den Iran als einen wichtigen Partner und wolle die Kooperation beider Länder weiter fördern, sagte Wang. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua zitierte Sarif am späten Sonntag mit den Worten, es sei die Verantwortung und Pflicht aller Parteien, dafür zu sorgen, das dass Atomabkommen auf „wirksame Weise umgesetzt wird“. Der Iran sei bereit, eigene Anstrengungen zu unternehmen. Nach seiner Station in Peking wird Sarif als nächstes in Moskau und Brüssel erwartet. Peking hatte den Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen bereits vergangene Woche scharf kritisiert.

Nach dem Ende der Sanktionen gegen Teheran hatten China und der Iran vor zwei Jahren vereinbart, den wechselseitigen Handel beider Länder in den kommenden zehn Jahren auf 600 Milliarden Dollar (504 Milliarden Euro) mehr als zu verzehnfachen.

Für Peking ist die Vernetzung mit dem Iran ein wichtiger Bestandteil seiner Neuen Seidenstraße, eines gewaltigen Infrastrukturprojekts, durch das neue Wirtschaftskorridore von China nach Europa und Afrika entstehen sollen.

Diese Firmen sind von den Iran-Sanktionen betroffen
US-Finanzminister Steven Mnuchin kündigte an, den europäischen Flugzeugbauern Airbus und ATR sowie dem amerikanischen Rivalen Boeing die Lizenz zum Verkauf von Passagiermaschinen an Iran zu entziehen. Quelle: REUTERS
US-Flugzeugbauer Boeing Quelle: REUTERS
Die französischen Autobauer Peugeot und Renault sind im Iran stark engagiert. Quelle: REUTERS
Der Autobauer Daimler beobachtet die weitere Entwicklung nach Angaben eines Sprechers der Lkw-Sparte genau und will dann die Folgen für sein Geschäft bewerten Quelle: REUTERS
Volkswagen hat im vergangenen Jahr damit begonnen, Fahrzeuge in den Iran zu exportieren Quelle: REUTERS
Erst im vergangenen Jahr hatte Siemens einen Sonderertrag von 130 Millionen Euro verbucht, weil Aufträge im Iran nach dem Ende der Sanktionen wieder auflebten. Quelle: dpa
Betroffen ist auch der französische Ölkonzern Total. Quelle: AP
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