




Mit etwas gesundem Menschenverstand ließen sich viele Probleme im Bankenbereich besser lösen als mit der Fülle an Regulierungsvorhaben, die Politiker derzeit auf der Agenda haben. Die Puls Marktforschung aus Schwaig bei Nürnberg hat 1101 Bankkunden in Deutschland befragt, wer bei einer Bankpleite künftig haften soll.
Das Ergebnis: 82 Prozent antworteten, dass dies die Bankvorstände sein sollten. Sie verlieren zwar bisher bei Bankpleiten üblicherweise ihren Job, aber an die über Jahre angehäuften Boni, geht es bislang noch nicht. Dies aber könnte ihre Risikobereitschaft verändern, insbesondere riskante Derivatekonstrukte könnten von der Bildfläche verschwinden.
Lange Haftungsreihenfolge
Die Europäische Union hingegen beschließt derzeit eine andere Haftungsreihenfolge bei der Pleite einer Bank: Zunächst sollen Aktionäre, Bankanleihebesitzer und Kunden mit Guthaben über 100 000 Euro ein Opfer bringen. Erst danach übernehmen die bisher haftende EU mit dem Euro-Rettungsfonds oder der Staat die Haftung. Von den Bankvorständen ist nicht die Rede.





Die Bankkunden sehen das anders: Sie nehmen die Vorstände und Verantwortlichen der Bank als Erste in die Pflicht. „Angesichts der klaren Meinung zur Haftung bei Bankenpleiten sollten Banken nicht auf mögliche EU-Regelungen warten, sondern überlegen ob und wie sie das Thema Haftung selbst aktiv angehen“, sagt Konrad Weßner, Geschäftsführer der puls Marktforschung