




„Man ist beeindruckt von der souveränen Stringenz der Argumentation, der bildhaften Sprache sowie der imponierenden Fülle und Aktualität des – gelegentlich suggestiv aufbereiteten – Materials. Gleichzeitig ist man aber über den missionarischen Eifer irritiert, mit dem der Autor glauben machen will, nur der Blick durch die Brille seiner Theorie sei die einzig richtige Sicht der Dinge“, schreibt Rürup in der WirtschaftsWoche.
Das Buch werde eine heftige Diskussion auslösen, den vom Autor erhofften politischen Kurswechsel aber nicht bewirken, prognostiziert Rürup. „Dazu hätte er die Risiken einer Umsetzung seiner Vorschläge mit der gleichen kritischen Akribie herausarbeiten müssen wie die des vermeintlich fatalen ‚Weiter-So’, schreibt Rürup, der das Buch in der WirtschaftsWoche rezensiert. Sinn, der darin mit der Euro-Krisenpolitik der Regierungen und der Europäischen Zentralbank (EZB) abrechnet, formuliere zu suggestiv, kritisiert Rürup: „So prägt Sinn die ‚Fass-ohne-Boden-Theorie’, nach der die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit einiger Euro-Länder die Ursache der Krise ist und die ‚Geld-im-Schaufenster-Theorie’, nach der die Euro-Krise eine Folge fehlenden Marktvertrauens ist. Weniger suggestiv, aber genauso treffend könnte man von Solvenz- und Liquiditätskrisen sprechen, in denen sich einige Euro-Länder befinden.“
Die Forderung des ifo-Präsidenten, die Target-Salden zu beschränken und durch Sicherheiten zu decken, sei zweifellos sinnvoll, räumt Rürup Sinn ein. Dies gelte aber „freilich nur auf längere Sicht“. Rürup: „Eine kurzfristige Umsetzung dieser Empfehlung wie auch ein (temporärer) Austritt einzelner Länder aus der Währungsunion würde dagegen zu Panik, Kapitalflucht, Bankeninsolvenzen und Depressionen führen, einem Krisenszenario, das nicht ausgemalt wird.“ Eine „Schwäche“ des Buches ist laut Rürup weiter, „dass es nicht die Frage stellt, wie – wenn nicht durch die EZB – von der Politik in der kurzen Frist Finanzmarktstabilität gewährleistet werden kann“.