
Der Euro ist der fehlgeschlagene Versuch einer Revolution von Oben und das Erschütternde ist, dass der Euro gänzlich überflüssig war und ist und kein einziges Problem gelöst, aber unendlich viele neue zusätzlich kreiert hat. Das Europa der unterschiedlichen Währungen ist seit den frühen fünfziger Jahren bis zur Einführung des Euro historisch betrachtet in atemberaubendem Tempo zu einer dynamisch sich entwickelnden europäischen Gemeinschaft zusammen gewachsen und dieser Prozess wäre ohne Einführung des Euro stetig im positivsten Sinne weiter gegangen. Es gab überhaupt keine Notwendigkeit den Euro einzuführen.





Das Abdelegieren der Schuld an Griechenland
Es hat etwas Furchtbares, wie Angela Merkel, Wolfgang Schäuble, Philipp Rösler oder Guido Westerwelle jetzt versuchen, ihr eigenes systematisches und wirklich exorbitantes Versagen Griechenland, der griechischen Regierung oder „den Griechen“ reinzuwürgen und wenigstens noch das Image des guten strengen Onkels, der nun wirklich nicht mehr helfen kann, für sich persönlich zu retten.
Wenn man jetzt hört, dass die Euro-Oberlehrer, die einen Austritt aus der Euro-Zone Griechenlands noch vor kurzem für den katastrophalen Sturz eines ersten Euro-Dominosteins erklärten, jetzt Griechenland dafür schelten, dass es seine geforderten Reförmchen nicht artig in den letzten Wochen erledigt und die vielen 100 Auflagen der sogenannten "Troika" aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF erfüllt hätte, dann erstaunt es doch sehr, dass sich die europäische Öffentlichkeit so beharrlich am Nasenring durch die Arena führen lässt. Jeder weiß, dass die wechselnden zufälligen Forderungskonglomerate nichts als Aktionismus der potenziellen Geberseiten sind. Jeder weiß, dass die Möglichkeiten der Überprüfungen an starke Grenzen stoßen. Und im Grunde ist auch jedem klar, dass selbst wenn Griechenland formal die eine oder andere Forderung erfüllt, aus dem Land kein wirkliches Euroland wird.
Der Euro ist Produkt einer permanenten Bilanzfälschung
Merkel bei Günther Jauch. Gerade ein knappes Jahr ist es her, da taumelte unter dem Beifall des Publikums und mit der Absegnung durch TV-Guru Günther Jauch eine Kanzlerin im Euro-Positivismus über die Bildschirme. Die Euro-Krise, die eine System-, eine Strukturkrise ist, werde, so wurde es dem staunenden Volk vorgegaukelt, zwar noch etwas nachwirken, aber bei allen Unwägbarkeiten, die es gibt, doch gemeistert werden.
Indes ist der Euro das Produkt einer permanenten Bilanzfälschung. Bilanzwahrheit und Bilanzklarheit, strafbewehrte Kategorien im deutschen Wirtschafts-und Steuerrecht, sind was den Euro anbelangt, Störenfriede. Nur ewig gestrige Spießer, Dumpfbacken und Spielverderber, die keine Visionen haben, verirrten sich, so der Eindruck, in solchen realitätsbasierten Kategorien. Auf heißer Luft durch Europa segeln und von einem Eurogipfel zum anderen fliegen, so machte man in den letzten zwanzig Jahren Karriere in Europa.