
Diese Krise war vorhersehbar: Europa kämpft derzeit mit den unvermeidlichen Folgen, die sich ergeben, wenn man einer heterogenen Ansammlung von Ländern eine gemeinsame Währung überstülpt. Doch sind das Haushaltsdesaster in Griechenland und die Insolvenzrisiken in Italien und Spanien nur ein Teil der Probleme, die der Euro verursacht hat. Auch die Zerbrechlichkeit der großen europäischen Banken und das hohe innereuropäische Handelsungleichgewicht – Deutschlands Leistungsbilanzüberschuss von umgerechnet 200 Milliarden Dollar stehen Defizite von 300 Milliarden Dollar im Rest der Euro-Zone gegenüber – muss sich die Einheitswährung ankreiden lassen.
Euro-Einführung ohne wirtschaftliche Logik
Jene europäischen Politiker, die 1999 auf der Einführung des Euro beharrten, ignorierten die Warnungen vieler Ökonomen. Die Befürworter waren auf das Ziel einer politischen Integration Europas fixiert und betrachteten die gemeinsame Währung als Teil des Prozesses, ein Gefühl politischer Gemeinsamkeit in Europa zu erzeugen. Sie argumentierten, dass die durch die EU geschaffene Freihandelszone nur mit einer gemeinsamen Währung Erfolg haben würde.
Schon damals stützten weder die Geschichte noch die wirtschaftliche Logik diese Sicht. Der EU-Handel funktioniert heute gut, obwohl lediglich 17 der 27 Mitglieder der Union den Euro verwenden.
Drei wichtige Unterschiede zu den USA
Ein zentrales Argument der Euro-Verteidiger war und ist, dass eine gemeinsame Währung in Europa funktioniert, weil sie das auch seit jeher in den USA mit ihren 50 Bundesstaaten tut. Schließlich seien beide Blöcke große und diversifizierte Volkswirtschaften. Doch übersieht dieses Argument drei wichtige Unterschiede zwischen den USA und Europa.