Der Nachrichtenüberblick Der EU-Austritt und seine Folgen

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Farage: „Die EU scheitert, die EU stirbt“

+++09.30 Uhr+++

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert, alles dafür zu tun, um den bislang ungehinderten Waren- und Dienstleistungsverkehr auch künftig zu ermöglichen. "Nach einem EU-Austritt sollte niemand Interesse daran haben, mit Zollschranken zwischen Großbritannien und dem Festland den internationalen Warenverkehr zu verteuern, sagt VDA-Präsident Matthias Wissmann.

+++09.25+++

Premierminister David Cameron hat nach dem Brexit-Votum des Vereinigten Königreichs seinen Rücktritt angekündigt.

+++09.05+++

Der Bundestag wird am Dienstag nach Angaben seines Präsidenten Norbert Lammert voraussichtlich zu einer Sondersitzung zusammenkommen. In Vorbereitung des geplanten EU-Gipfels werde es dann eine Regierungserklärung geben. Man müsse sich jetzt "ebenso ruhig wie zügig" mit den Konsequenzen der britischen Entscheidung auseinandersetzen, sagte Lammert.

+++09.05+++

Der bevorstehende Ausstieg Großbritanniens aus der EU hat dem Dax den größten Kurssturz seit 2008 eingebrockt. Er fiel zur Eröffnung am Freitag um 10 Prozent auf 9232 Punkte.

+++08.53+++

Nach dem Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union hat die Bank of England angekündigt, „alle notwendigen Schritte“ zur Stabilisierung des Landes zu unternehmen. Es gebe eine umfangreiche Planung dafür, erklärte die Bank am Freitagmorgen, nachdem der Ausgang des Brexit-Referendums bereits Schockwellen auf die Finanzmärkte geschickt hatte.

Man arbeite eng mit dem Finanzministerium, anderen britischen Institutionen und den Zentralbanken anderer Länder zusammen, erklärte die britische Notenbank. Wirtschaftsexperten fürchten negative Folgen durch die Loslösung Großbritanniens von der Europäischen Union. Langwierige Verhandlungen darüber könnten anhaltende Unsicherheit bringen. Die Briten hatten beim Referendum am Donnerstag mit rund 52 Prozent für das Ausscheiden aus der EU gestimmt.

+++08.50+++

Der Chef der rechtspopulistischen Ukip, Nigel Farage, fordert rasche Austrittsverhandlungen. "Die EU scheitert, die EU stirbt", sagt Farage. "Ich hoffe, wir haben den ersten Stein aus der Mauer geschlagen. Ich hoffe, dies ist der erste Schritt hin zu einem Europa souveräner Nationen."

+++08.48+++

Die Schweizer Nationalbank (SNB) lässt sich bei ihrem Vorgehen angesichts des sich abzeichnenden EU-Austritts Großbritanniens nicht in die Karten blicken. Die Notenbank wolle sich zunächst nicht zu möglichen Interventionen am Devisenmarkt äußern, sagte ein Sprecher am Freitag. Der als "sichere Hafen" geltende Franken war wegen des drohenden Brexits am Freitagmorgen zum Euro auf den höchsten Stand seit Sommer 2015 gestiegen. Ein Euro kostete zwischenzeitlich 1,0626 Franken. Es war der stärkste Anstieg an einem Tag seit der Aufhebung des Mindestkurses Anfang 2015. Am späteren Morgen schwächte sich der Franken jedoch merklich ab. Ein Euro kostete zuletzt 1,0771 Franken. Die SNB hatte Interventionen am Devisenmarkt in Aussicht gestellt, sollte es rund um die Abstimmung zu Turbulenzen an den Finanzmärkten kommen.

+++08.28+++

Bankenpräsident Hans-Walter Peters spricht von einem "schwarzen Tag für das Vereinigte Königreich und die EU. "Jahrelange Verhandlungen über die Modalitäten eines möglichen Austritts - eventuell mit offenem Ausgang - wären Gift für die Stabilität der EU." Die Lage an den Finanzmärkten dürfte sich nach dem ersten Schock rasch beruhigen, sagt der BdB-Chef.

+++08.24+++

Großbritanniens Notenbank steht nach dem Sieg des Brexit-Lagers bereit, um Verwerfungen an den Finanzmärkten einzudämmen. "Die Bank von England beobachtet die Entwicklungen genau", teilte die Notenbank am Freitag mit. Alle notwendigen Schritte würden unternommen, um Finanzstabilität zu gewährleisten. Die Bank von England habe ausgiebig für den Notfall geplant und arbeite eng mit dem britischen Schatzamt, weiteren heimischen Behörden sowie ausländischen Zentralbanken zusammen.


+++08.22+++
Europa muss nach dem „Brexit“-Votum der Briten für einen EU-Austritt nach Überzeugung von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zusammenhalten. „Wir respektieren den Ausgang des britischen Referendums. Ich hätte mir ein anderes Ergebnis gewünscht“, sagte Schäuble am Freitag in Berlin. „Europa wird jetzt zusammenstehen. Gemeinsam müssen wir das Beste aus der Entscheidung unserer britischen Freunde machen.“ Nach den Worten Schäubles muss jetzt nach vorne geschaut und mit dieser Situation umgegangen werden. Dazu sei er auch in engem Kontakt mit seinen Kollegen der G7-Gruppe führender Industrienationen, sagte der Finanzminister weiter. Das EU-Verfahren für einen Austritt aus der Europäischen Union sei eindeutig geregelt und werde angewendet werden. „Das schafft Verlässlichkeit.“


+++08.17+++

51,9 Prozent der Briten haben nach Angaben des Senders BBC für den Austritt aus der EU gestimmt, lediglich 48,1 Prozent für den Verbleib. Insgesamt votierten 17 410 742 Wähler für Rausgehen, 16 141 241 für Drinbleiben, meldete der Sender unter Berufung auf das vorläufige Endergebnis.


+++08.15+++

Wegen des Ausstiegs Großbritanniens aus der EU steht der Dax vor seinem größten Kurssturz seit 2008. Er fiel im Geschäft von Lang & Schwarz am Freitag um fast elf Prozent.

+++08.00+++

Die Allianz erwartet trotz der Marktturbulenzen nach dem Votum der Briten für einen Austritt aus der EU keine negativen Auswirkungen auf ihre Anlagen. Der Versicherer habe einen langfristig orientierten Investitionsansatz, erläuterte ein Sprecher des Münchener Konzerns am Freitag. "Unser Portfolio ist nicht materiell betroffen von kurzfristiger Markt-Volatilität". Mittel- und langfristig erwarte der weltgrößte Versicherungskonzern, dass bilaterale Vereinbarungen zwischen Großbritannien und der EU für eine kontinuierliche und florierende Beziehung sorgten.

+++07.50+++

Der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault sagt in einer ersten Reaktion, der Ausgang des Referendums sei "traurig für Großbritannien". Europa werde weitermachen, aber es müsse reagieren, um das Vertrauen der Menschen wiederzugewinnen.

+++07.46+++

US-Präsident Barack Obama will nach Angaben seines Amtes im Laufe des Tages mit Premierminister David Cameron über den Ausgang des Referendums beraten.

+++07.32+++

Der Chef der Anti-EU-Partei Ukip, Nigel Farage, fordert den Rücktritt von Premierminister David Cameron. Ein Kandidat für dessen Nachfolge sei der frühere Londoner Bürgermeister und Brexit-Befürworter Boris Johnson.

+++07.25+++

Premierminister David Cameron sollte nach den Worten eines führenden Vertreters des Brexit-Lagers zunächst im Amt bleiben. Es gehe darum, den Wählern in Schottland und Nordirland Sicherheit zu vermitteln und die Märkte zu beruhigen, sagte der konservative Abgeordnete Andrew Bridgen.

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