Der Nachrichtenüberblick Das Brexit-Lager liegt in Führung

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Lange Schlangen vor den Wahllokalen

+++17.42 Uhr+++
Vor einem Wahllokal sagt Investmentbanker Hasan Naqvi: „Ich würde sagen, dass dies der wichtigste Tag in den vergangenen 20 Jahren ist, zumindest für Großbritannien. Und die wirtschaftlichen Folgen bei der Wahl eines Austritts sind riesig.“ Auf den Märkten herrscht Optimismus, dass die Briten für die EU stimmen würden. Das britische Pfund erreichte den höchsten Stand in diesem Jahr. Der britische Aktienindex sowie Märkte in ganz Europa legten zu.

+++17.31 Uhr+++
Die Wahllokale erwarten zwischen fünf und sechs Uhr nach Feierabend noch einmal einen großen Ansturm.


+++15.38 Uhr+++
Die Hoffnung auf einen EU-Verbleib Großbritanniens beflügelt die Wall Street zum Handelsauftakt. Jüngste Umfragen sehen die Gegner eines Brexit in Front: Etwa 55 Prozent der Briten befürworten demnach den Verbleib in der EU. Buchmacher taxieren die Wahrscheinlichkeit eines Sieges der Brexit-Gegner inzwischen auf 86 Prozent. "Die Märkte können am besten beurteilen, was passieren wird", sagte Ökonom Peter Cardillo von First Standard Financial in New York. "Und die sagen, dass die Briten bleiben werden." Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete mit einem Plus von 0,6 Prozent auf 17.892 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 stieg ebenfalls 0,6 Prozent auf 2099 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 0,8 Prozent auf 4872 Punkte zu.


+++15.24 Uhr+++
Nach Großbritannien fordert auch Österreich Schutz gegen Arbeitsmigration aus anderen EU-Staaten. In Österreich gebe es neben einer erheblichen Zahl an Asylanten auch 180.000 Entsendungen aus EU-Nachbarstaaten, sagte Österreichs Bundeskanzler Christian Kern. Er forderte "faire Rahmenbedingungen", damit es zu keinem Sozialdumping komme. Notfalls müsse es Sanktionsmechanismen geben.

Premier David Cameron und seine Frau Samantha verlassen ein Abstimmungsbüro Quelle: AP


+++14.28 Uhr+++
Bundeskanzlerin Merkel hat vor hektischen Reaktionen auf das britische EU-Referendum gewarnt. Europa solle das Ergebnis „gemeinsam und auch in Ruhe“ beraten, sagte sie. „Ich halte nichts davon, jetzt in Untergruppen zu zerfallen.“ Das Ergebnis werde auf dem EU-Gipfel am Dienstag und Mittwoch in Brüssel beraten. Merkel bekräftigte, sie wünsche sich eine Entscheidung, „bei der Großbritannien Teil der Europäischen Union bleibt“.


Die wichtigsten Infos zum Brexit-Referendum


+++13.57 Uhr+++
Wettanbieter sehen die Befürworter eines Verbleibs klar auf der Siegerstraße: Das britische Unternehmen Betfair teilte mit, das Momentum sei nun auf Seite der Brexit-Gegner. Die Wahrscheinlichkeit eines Verbleibs liege bei 86 Prozent, die Chance eines Austritts werde auf 14 Prozent geschätzt.


+++13.20 Uhr+++
Trotz schlechten Wetters haben lange Schlangen vor Wahllokalen gebildet. Wähler hätten geduldig in langen Reihen gewartet, um in Schulen, Kirchen oder Einkaufszentren ihre Stimme abzugeben, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. In der Nacht hatte es in London und im Südosten des Landes teils heftige Regenfälle und Gewitter gegeben.


Die bekanntesten Brexit-Gegner und -Befürworter
 Christine Lagarde Quelle: dpa
David Cameron Quelle: REUTERS
George Osborne Quelle: REUTERS
 Jean-Claude Juncker Quelle: REUTERS
Michael Gove Quelle: REUTERS
Donald Trump Quelle: AP
Barack Obama Quelle: AP

+++13.10 Uhr+++
Die Inkasso-Branche erwartet bei einem Brexit mehr Firmenpleiten in Deutschland. "Wir befürchten, dass sich ein Brexit langfristig negativ auf deutsche Unternehmen auswirken würde und sich in der Folge die Zahlungsmoral hierzulande verschlechtern und es wieder mehr Unternehmensinsolvenzen geben könnte", sagt die Präsidentin des Branchenverbandes BDIU, Kirsten Pedd.


+++11.03 Uhr+++
Britische Wähler in London und im Südosten des Landes müssen mit schlechtem Wetter, Regen und Überflutungen kämpfen. Allein in der Hauptstadt dürfte am Donnerstag innerhalb weniger Stunden soviel Regen wie ansonsten in einem Monat fallen, warnten Meteorologen. Bereits in der Nacht gab es schwere Gewitter mit Starkregen. Überflutete Straßen könnten der Zugang zu Wahllokalen erschweren. Experten hatten zuvor spekuliert, eine geringe Wahlbeteiligung könnte ein Vorteil für das Austrittslager sein.


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