Unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen haben die Franzosen abgestimmt: Nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich deuten Prognosen auf eine Stichwahl zwischen dem Mitte-Links-Kandidaten Emmanuel Macron und Marine Le Pen von der rechtsextremen Front National hin. Macron kam nach den Zahlen des französischen Senders France 1 am Sonntag mit 23,7 Prozent der Stimmen auf den ersten Platz, Le Pen wurde mit 21,7 Prozent Zweite.
+++ 22.30 Uhr +++
In der Stichwahl am 7. Mai würde sich Macron neuesten Umfragen zufolge klar gegen Le Pen durchsetzen. Bei Harris Interactive kommt er auf 64 Prozent. Einer Erhebung von Ipsos/Sopra zufolge vereinigt Macron 62 Prozent der Stimmen auf sich, Le Pen erreicht 38 Prozent.
+++ 22.10 Uhr +++
Mélenchon wird für die Stichwahl keine Empfehlung für einen der Kandidaten abgeben. Auch seine Niederlage möchte er nicht eingestehen, bevor nicht alle Stimmen ausgezählt sind. Erst nachdem das Innenministerium die endgültigen Zahlen vorgelegt habe, werde er eine Erklärung abgeben, sagte Mélenchon am Sonntag in einer Rede vor Anhängern. Nach Auszählung von 50 Prozent der Stimmen lag er auf Platz vier.
+++ 22.00 Uhr +++
Mehrere Hundert vorwiegend jugendliche Demonstranten haben am Abend der französischen Präsidentenwahl in Paris randaliert. Ungefähr 300 Menschen folgten einem Aufruf antifaschistischer Bewegungen und kamen am Sonntag auf dem Bastille-Platz in der Hauptstadt zusammen, wie die Nachrichtenagentur AFP meldete. Die Polizeipräfektur rief Autofahrer über Twitter dazu auf, den Bereich zu meiden. Einige der Versammelten warfen Flaschen und Knaller auf die in großer Zahl anwesenden Polizisten. Einige waren vermummt und schwarz gekleidet. Drei Personen wurden von den Sicherheitskräften festgesetzt.
+++ 21.52 Uhr +++
Der Euro hat mit kräftigen Gewinnen auf den voraussichtlichen Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen reagiert. Die Gemeinschaftswährung stieg im frühen Handel am Montagmorgen (Ortszeit) im neuseeländischen Auckland zum US-Dollar auf den höchsten Stand seit fünf Monaten und kostete zuletzt 1,0933 Dollar. Das ist ein Gewinn von 1,9 Prozent im Vergleich zum Freitagabend.
+++ 21.42 Uhr +++
Schicksalsjahr 2017: Nach den Niederlanden und Österreich zeigt heute auch Frankreich, dass man mit Pro-Europa Wahlen gewinnen kann.
— Stefan Leifert (@StefanLeifert) 23. April 2017
+++ 21.30 Uhr +++
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat das Abschneiden des linksliberalen Kandidaten Emmanuel Macron im ersten Durchgang der französischen Präsidentschaftswahl begrüßt. „Ich bin sicher, er wird der neue französische Präsident“, sagte Gabriel am Sonntag in der jordanischen Hauptstadt Amman. „Er war der einzige pro-europäische Kandidat, der sich nicht versteckt hat hinter Vorurteilen gegenüber Europa.
+++ 21.10 Uhr +++
Marine Le Pen nennt das Wahlergebnis "historisch". Sie ruft vor ihren Anhängern "alle Patrioten" auf, sie in der zweiten Runde zu unterstützen. „Es ist Zeit, das französische Volk von den arroganten Eliten zu befreien, die ihm sein Verhalten vorschreiben wollen“ sagte sie am Sonntagabend. „Die Franzosen müssen diese historische Gelegenheit ergreifen“, betonte die Chefin der rechtsextremen Front National. „Denn die große Herausforderung dieser Wahl ist die wilde Globalisierung, die unsere Zivilisation gefährdet.“ Sie sprach von einer Entscheidung zwischen der „totalen Deregulierung ohne Grenzen und ohne Schutz“ und „Grenzen, die unsere Jobs schützen, unsere Kaufkraft, unsere Sicherheit, unsere nationale Identität“.
+++ 21.00 Uhr +++
„Die Franzosen haben ihren Wunsch nach einer Erneuerung ausgesprochen“, sagte Macron in einer ersten Stellungnahme der französischen Nachrichtenagentur AFP. Präsident Francois Hollande gratuliert ihm in einem Telefonat, der Élysée-Palast werde sich an diesem Abend aber nicht öffentlich äußern.
+++ 20.45 Uhr +++
Völlig überraschend hat Francois Fillon verkündet, dass er in der Stichwahl für Macron stimmen würde: "Man hat keine andere Wahl als gegen rechts zu wählen." Gleichzeitig übernimmt er die Verantwortung für die Niederlage, spricht aber von "Hindernisse" gegen die er ankämpfen musste.
Die meisten der 69.000 Wahlbüros schließen jetzt. In einigen großen Städten haben die Franzosen noch 1 Stunde zum Wählen. #Presidentielle
— miriam steimer (@miriamsteimer) 23. April 2017
+++ 20.30 Uhr +++
Der sozialistische französische Premierminister Bernard Cazeneuve hat zum Schulterschluss gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen aufgerufen. Die Wähler in Frankreich sollten bei der Stichwahl am 7. Mai für den proeuropäischen Kandidaten Emmanuel Macron stimmen, sagte Cazeneuve.
Wahlbeteiligung wohl bei 80 Prozent
+++ 20.25 Uhr +++
SPD-Fraktionsvize Axel Schäfer sieht durch den Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl den "rechten Vormarsch" in Europa gestoppt. "Dies haben wir schon in Österreich und den Niederlanden gesehen", sagt er zu Reuters. "Macron zeigt, dass ein proeuropäischer Wahlkampf auch Mehrheiten mobilisieren kann. Im zweiten Wahlgang müssen jetzt alle republikanischen Kräfte zusammenstehen", fordert er.
+++ 20.13 Uhr +++
Im französischen Fernsehen fordert Benoit Hamon, der weit abgeschlagen im Feld liegt, seine Wähler auf in der Stichwahl für Macron zu stimmen. Er vertritt vielleicht nicht die Werte der Linken, aber die Werte der Republik.
+++ 20.10 Uhr +++
Es ist ein knappes, aber wenig überraschendes Ergebnis: Fillon kommt ebenso wie Mélenchon auf 19 Prozent.
+++ 20.00 Uhr +++
Der Mitte-Links-Kandidat Emmanuel Macron und Marine Le Pen von der rechtsextremen Front National sind nach ersten Prognosen des französischen Rundfunks die beiden Erstplatzierten der Präsidentschaftswahl in Frankreich. Sollte sich das Ergebnis bestätigen, würden sie bei der Stichwahl am 7. Mai gegeneinander antreten. Der Euro steigt nach ersten Prognosen, die eine Stichwahl von Macron und Le Pen voraussagen, auf ein Vier-Wochen-Hoch von 1,09 Dollar.
+++ 19.30 Uhr +++
Nach Schätzungen der Meinungsforscher von Ifop-Fiducial und Harris Interactive dürften sich rund 20 Prozent der Wahlberechtigten nicht an der Abstimmung beteiligt haben. Damit würde die Wahlbeteiligung in etwa wie 2012 bei rund 80 Prozent liegen.
+++ 19.00 Uhr+++
FRANCE17: Macron 24% and Le Pen 22% so far, with 4 hours to go, according to Belgian TV @RTBF exit polls in #France pic.twitter.com/mtHPFpsWED
— Amichai Stein (@AmichaiStein1) 23. April 2017
+++ 18.30 Uhr +++
Der scheidende französische Präsident François Hollande hat die Bevölkerung zu einer regen Teilnahme an der Präsidentenwahl aufgerufen. Die beste Botschaft dieser Wahl sei „zu zeigen, dass die Demokratie stärker ist als alles“, indem man sich an der Abstimmung beteilige. Die für die Wahl ergriffenen scharfen Sicherheitsvorkehrungen gewährleisteten, dass die Franzosen ihr Grundrecht ausüben könnten, über ihre Zukunft zu entscheiden, sagte Hollande am Sonntag.
Für jeden der 11 Kandidaten der #presidentielle2017 gibt es einen Zettel. Die Wähler nehmen alle 11 mit in die Kabine. #elections2017 pic.twitter.com/OgJJ4pe5XG
— miriam steimer (@miriamsteimer) 23. April 2017
+++ 18.00 Uhr+++
Auch in Großbritannien haben sich Zehntausende Franzosen an der Präsidentenwahl beteiligt. Besonders lang waren am Sonntag die Schlangen vor den 25 Wahllokalen in einer französischen Schule in London. Die Organisatoren rechneten dort mit insgesamt 50.000 Menschen. Polizisten sicherten das Areal ab. Landesweit wurden 70 Wahllokale eingerichtet, darunter in Birmingham, Leeds und Edinburgh. Viele EU-Ausländer im Vereinigten Königreich sind verunsichert, da ihre Rechte nach dem geplanten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union noch nicht geklärt sind.
Erste Umfragen sehen Macron und Le Pen vorne
+++ 17.30 Uhr+++
Nach Schätzungen der Meinungsforscher von Ifop-Fiducial und Harris Interactive dürften sich rund 20 Prozent der Wahlberechtigten nicht an der Abstimmung beteiligt haben. Damit würde die Wahlbeteiligung in etwa wie 2012 bei rund 80 Prozent liegen.
der alptraum der linken: eine stichwahl #fillon vs. #lepen #frenchelection #franceelection #Frankreichwahl pic.twitter.com/FWYoe6ewsQ
— barbara kostolnik (@kostolnikb) 23. April 2017
+++ 17.00 Uhr+++
Die Wahlbeteiligung liegt mittlerweile bei 69,42 Prozent. Das ist etwas weniger als noch vor fünf Jahren. Damals lag sie bei 70,59 Prozent.
+++ 16.30 Uhr +++
Das Ende Europas? Was die Frankreichwahl für Brüssel und Berlin heißt
Es steht eine Menge auf dem Spiel. Vizekanzler Sigmar Gabriel wittert eine konkrete Gefahr, EU-Kommissar Pierre Moscovici fürchtet sogar „das Ende Europas, wie wir es kennen“. Die Präsidentschaftswahl in Frankreich, die am Sonntag in die erste Runde geht, lehrt viele in Berlin und Brüssel das Fürchten.
Selbst wenn es die Rechtspopulistin Marine Le Pen am Ende nicht ins höchste Staatsamt schafft, droht eine Zäsur für die Europäische Union und auch für Deutschland. Denn wie Le Pen kommt auch Links-Außen Jean-Luc Mélenchon mit Breitseiten gegen Brüssel auf starke Umfragewerte. Damit treiben sie selbst die europafreundlichen Mitte-Kandidaten Emmanuel Macron und François Fillon vor sich her. Nach dem Brexit-Schock und dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA zittert Europa erneut vor dem unberechenbaren Frust der Enttäuschten und Entfremdeten.
Front-National-Chefin Le Pen hat eine klare Ansage gemacht: Als Präsidentin will sie binnen sechs Monaten ein Referendum über das Ausscheiden ihres Landes aus der EU. Den Euro will sie wieder durch eine eigene Währung ersetzen, das Schengen-Abkommen zum freien Reisen kündigen und die französischen Grenzen abschotten. Der Linke Mélenchon will die europäischen Verträge neuverhandeln - und sie andernfalls verlassen. Ein „Frexit“ aber wäre weit dramatischer als der EU-Austritt Großbritanniens. Denn damit bräche ein Gründerstaat weg - das Land, das mit Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg das Einigungsprojekt maßgeblich vorantrieb. Die zweitgrößte Volkswirtschaft ginge verloren. Die bisherige EU wäre am Ende.
Frankreich hatte zuletzt Probleme mit diversen EU-Vorgaben, die Deutschland klar unterstützt. Wegen der Wirtschaftsflaute sprengte Paris die im Euroraum vereinbarte Defizitgrenze von 3,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Während Brüssel auf Einhaltung der Regeln pocht, kritisieren Le Pen und Mélenchon Gängelei. Zweites heißes Eisen ist die EU-Flüchtlingspolitik mit der Umverteilung von Ankömmlingen aus Italien und Griechenland. Dritter Punkt ist die Terrorgefahr im Europa der offenen Grenzen. Übermächtig einerseits, ineffizient andererseits - EU-Skepsis hat nicht nur in Frankreich Konjunktur. Im Wahlkampf ging die Mehrzahl der elf Präsidentschaftskandidaten auf Distanz zu Brüssel.
Als aussichtsreichster Kandidat gilt trotz allem der europafreundliche Jungstar Macron. Doch war das Rennen vor dem ersten Wahlgang extrem eng und Le Pen könnte, wenn sie am Sonntag Platz eins oder zwei erreicht, zumindest in die Stichwahl am 7. Mai einziehen. In dieser Gemengelage will auch Macron nicht willfährig gegenüber Brüssel und Berlin dastehen. Zuletzt forderte er einen „Ausgleich“ für die hohen Handelsüberschüsse Deutschlands, die der Wirtschaft der Eurozone schadeten. Außerdem gilt: Kämen die beiden radikalen Kandidaten Le Pen und Mélenchon wie in Umfragen zusammen auf 40 oder mehr Prozent, wäre auch dies ein Warnschuss für Brüssel. Die Botschaft lautet wohl in jedem Fall: Die EU und die Eurozone müssen sich ändern. Doch von tiefgreifenden Reformen will Kanzlerin Angela Merkel nichts hören.
Merkel hat in den vergangenen Wochen unter anderen Fillon und Macron getroffen, nicht aber Le Pen. Zwischen der Politik der Front National und der Politik der Bundesregierung gebe es „überhaupt keine Berührungspunkte“, beteuerte ihr Sprecher. Weder Merkel noch ihr SPD-Rivale Martin Schulz würden wohl den Schulterschluss mit einem Staatsoberhaupt suchen, das Frankreich aus der EU führen will. Die jahrzehntealte, so wichtige Freundschaft beider Länder würde heruntergekühlt bis zum Gefrierpunkt - ein bitterer Rückschlag für Deutschland und Frankreich und für ganz Europa.
Merkel steht für ein starkes Europa. In vielen EU-Staaten gibt es zwar seit der Finanz- und Schuldenkrise Unmut über ihre strikten Spar- und Reformvorgaben. Doch wenn es darum geht, die Europäische Union als starken Verbund von 500 Millionen Menschen etwa gegen die USA oder China oder Russland herauszustellen, versammeln sich EU-Länder auch gern hinter der Kanzlerin. Im Ausland wird Merkel als mächtigste Frau Europas wahrgenommen. Sollte sich Frankreich von der EU abwenden, würden sich andere Staaten umso mehr an Deutschland wenden, wenn es um europäische Belange ginge. Das wäre wohl auch so, falls Schulz nach der Bundestagswahl im Herbst Kanzler würde.
Hier gibt es mehrere Lesarten. Die einen sagen, würde Le Pen tatsächlich die Wahl gewinnen, sei Merkels Wiederwahl so gut wie sicher. Die Begründung: Viele Bürger in Deutschland wollten nach der Brexit-Entscheidung, der Trump-Wahl und einem möglichen Le-Pen-Schock nicht auch noch zuhause einen Wechsel. Die anderen meinen, Schulz schaffe es, auch potenziellen Wählern der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland das Gefühl zu vermitteln, dass er sie und ihren Ärger und Protest ernst nehme. Das könnte die SPD stärken. Und wieder andere glauben, ein Sieg Le Pens würde der AfD neuen Schub geben. Derzeit sieht es aber eher nach einem Duell der beiden europafreundlichen Volksparteien Union und SPD aus.
+++ 16.00 Uhr +++
Beim ersten Wahlgang der französischen Präsidentenwahl hat der Mitte-Links-Kandidat Emmanuel Macron laut einer vom belgischen Rundfunk zitierten Umfrage in den ersten Stunden knapp vorn gelegen. In einer Nachwahlbefragung habe Macron bis zum Mittag 24 Prozent erreicht, dicht gefolgt von der Rechtspopulistin Marine Le Pen mit 22 Prozent, berichtete der Sender RTBF am Sonntagnachmittag. Der Konservative François Fillon kam demnach auf 20,5 Prozent der befragten Wähler, der Linksaußen-Kandidat Mélenchon auf 18 Prozent.
+++ 15.00 Uhr +++
Frankreichs Präsident - das mächtigste Staatsoberhaupt
Von allen Staatsoberhäuptern der Europäischen Union hat der französische Präsident die größten Vollmachten. Seine starke Stellung verdankt er der Verfassung der 1958 gegründeten Fünften Republik, ihr erster Präsident war General Charles de Gaulle.
Der Staatschef wird seit 1965 direkt vom Volk gewählt und kann beliebig oft wiedergewählt werden. Seit 2002 beträgt seine Amtszeit noch fünf statt sieben Jahre.
Der Präsident verkündet die Gesetze, kann den Premierminister entlassen und die Nationalversammlung auflösen. In Krisenzeiten kann er den Notstandsartikel 16 anwenden, der ihm nahezu uneingeschränkte Vollmachten gibt.
Der Staatschef ist gegenüber dem Parlament nicht verantwortlich. Durch eine 2007 beschlossene Verfassungsänderung sind Staatschefs im Amt vor Strafverfolgung ausdrücklich geschützt. Das Parlament kann den Präsidenten nur bei schweren Verfehlungen mit Zweidrittelmehrheit absetzen.
Frankreichs Staatschef ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte und hat in der Verteidigungs- und Außenpolitik das Sagen. Seine stärksten Druckmittel sind der rote Knopf zum Einsatz von Atomwaffen und das Vetorecht im UN-Sicherheitsrat.
Der Präsident ernennt den Premierminister und auf dessen Vorschlag die übrigen Minister, leitet die wöchentlichen Kabinettssitzungen und nimmt Ernennungen für die wichtigsten Staatsämter vor.
Seine Macht wird jedoch eingeschränkt, wenn der Regierungschef aus einem anderen politischen Lager kommt und der Präsident keine eigene Mehrheit in der Nationalversammlung hat. Dieser Fall der „Kohabitation“ war bei der Verabschiedung der Verfassung nicht vorgesehen. Er trat aber bereits drei Mal ein, zuletzt 1997 bis 2002, als der konservative Staatschef Jacques Chirac mit dem sozialistischen Premierminister Lionel Jospin auskommen musste.
+++ 14.30 Uhr +++
Bei der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen hat der Linksaußen-Kandidat Jean-Luc Mélenchon nach Informationen des belgischen Rundfunks in einigen Überseegebieten die Nase vorn. Auf Martinique liege Mélenchon mit gut 27 Prozent vor dem sozialliberalen Kandidaten Emmanuel Macron mit 25,5 Prozent, berichtete der Sender RTBF am Sonntag.
Eine Quelle für die Ergebnisse, deren Veröffentlichung in Frankreich vor Schließung der letzten Wahllokale um 20.00 Uhr verboten ist, nannte das Medium nicht. Auch in Französisch-Guyana in Südamerika und auf der winzigen Inselgruppe Saint-Pierre und Miquelon vor der kanadischen Küste liegt laut RTBF Mélenchon in Führung, hier sei die Rechtspopulistin Marine Le Pen auf dem zweiten Platz. Auf der Karibikinsel Guadeloupe sei nach Teilergebnissen dagegen Macron mit 30 Prozent klar in Führung vor Mélenchon mit knapp 24 Prozent.
+++ 14.00 Uhr +++
Die vier führenden Kandidaten gaben ihre Stimme bis zum Mittag ab. Macron rief seine Landsleute auf, auf jeden Fall von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. "Angesichts der Zeiten, in denen wir leben, ist es entscheidend, seine Stimme abzugeben, egal für wen."
+++ 13.30 Uhr +++
Wie die französischen Zeitungen titeln:
+++ 13.00 Uhr +++
In der ostfranzösischen Stadt Besançon ist ein Wahllokal aus Sicherheitsgründen vorübergehend evakuiert worden. Ein in der Nähe geparktes verdächtiges Fahrzeug wurde von Sprengstoffexperten untersucht, wie ein Sprecher des Innenministeriums der Nachrichtenagentur AP am Sonntag sagte. Nachdem die Experten Grünes Licht gaben, wurde das Wahllokal wieder geöffnet. Weitere Zwischenfälle seien bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich bis zum Mittag nicht gemeldet worden, sagte der Sprecher weiter.
Ausnahmezustand seit 2015
+++ 12.30 Uhr +++
Bei der ersten Runde der französischen Präsidentenwahl lag die Beteiligung zunächst etwa so hoch wie bei der letzten Abstimmung vor fünf Jahren. Bei gutem Wetter in ganz Frankreich gaben nach Angaben des Innenministeriums bis zum Sonntagmittag rund 28,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. 2012 hatten im ersten Wahlgang bis 12.00 Uhr knapp 28,3 Prozent der Wähler abgestimmt; damals lag die Wahlbeteiligung am Ende bei rund 79,5 Prozent.
+++ 12.00 Uhr +++
Oben ohne haben Aktivistinnen der Frauenrechtsgruppe Femen vor dem Wahllokal der rechtsgerichteten französischen Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen protestiert. Etwa sechs Aktivistinnen sprangen am Sonntagmorgen mit freiem Oberkörper aus einem Wagen, sie trugen Masken von Le Pen und US-Präsident Donald Trump.
+++ 11.30 Uhr +++
Auch die rechtspopulistische Kandidatin Marine Le Pen hat ihre Stimme abgegeben. Le Pen votierte am Sonntagmorgen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen im nordfranzösischen Hénin-Beaumont, einer Hochburg ihrer Partei Front National.
+++ 11.00 Uhr +++
Der sozialliberale Kandidat Emmanuel Macron hat bei der französischen Präsidentenwahl abgestimmt. Macron kam am Sonntagmorgen gemeinsam mit seiner Frau Brigitte in das Wahllokal in Le Touquet in seinem Wahlkreis im Nordwesten Frankreichs. Auch der sozialistische Kandidat Hamon hat bereits abgestimmt. Francois Fillon wird ohne seine Frau in Paris abstimmen. Penelope Fillon hat ihre Stimme bereits in der Nähe des gemeinsamen Landsitzes im Département Sarthe abgegeben.
+++ 10.30 Uhr +++
Der scheidende Präsident François Hollande hat seine Stimme zur Wahl seines Nachfolgers abgegeben. Hollande stimmte am Sonntagmorgen in seinem Wahlkreis im zentralfranzösischen Tulle ab. Er selbst hatte wegen schlechter Umfragewerte auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Für seine Sozialistische Partei tritt Benoît Hamon an, dem aber keine Chancen eingeräumt werden.
+++ 10.00 Uhr +++
Die Franzosen in Übersee haben bereits am Samstag gewählt: Um 12.00 Uhr deutscher Zeit öffneten auf der Inselgruppe Saint-Pierre und Miquelon vor der kanadischen Ostküste die Wahllokale. In Französisch-Polynesien im Pazifik waren die Wähler ebenfalls schon am Samstag zur Wahl aufgerufen, zudem konnten auch Auslandsfranzosen in Nord-, Mittel- und Südamerika abstimmen. In Französisch-Guyana in Südamerika hatte die Regierung kurz vor dem Wahltag eine Einigung mit einer Protestbewegung erzielt, die das Gebiet seit Wochen blockiert hatte.
+++ 09.30 Uhr +++
Nach einer Reihe von Anschlägen herrscht seit November 2015 der Ausnahmezustand. Insgesamt wurden seit 2015 wurden mehr als 230 Menschen bei Attentaten getötet, zuletzt am Donnerstag ein Polizist in Paris. Der Parlament hat den Ausnahmezustand seither mehrmals verlängert, aktuell dauert er bis zum 15. Juli an. Ein Schütze war am Donnerstag nach Angaben der Staatsanwaltschaft aus einem Auto gestiegen, ehe er mit einer automatischen Waffe auf Polizeibeamte zielte. Neben zwei weiteren Polizisten wurde eine deutsche Touristin verletzt. Der Mann wurde von der Polizei erschossen. Der IS bekannte sich zu der Tat.
+++ 09.00 Uhr +++
Als erster der elf zugelassenen Kandidaten ist Nicolas Dupont-Aignan an die Wahlurne getreten. Er hatte sich bereit 2012 zur Wahl gestellt - und erhielt damals nur 1,8 Prozent der Stimmen. Auch jetzt hat er keine Chancen auf die Stichwahl. In letzten Umfragen kam er auf vier Prozent. Der 56-Jährige ist Bürgermeister des französischen Vororts Yerres. Er steht vor allem für die Verteidigung der Souveränität Frankreichs in der EU.
(Mit dpa, Reuters und AP)