+++Die Ereignisse in Belgien im Überblick+++ Belgische Polizei findet bei Razzia weitere Bombe

Nach den Terror-Anschlägen in Brüssels Flughafen Zaventem und einer Metrostation fahndet die belgische Polizei mit einem Bild nach einem Verdächtigen. Belgiens Premier spricht von einem "schwarzen Tag für Belgien".

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Explosionen mit Toten und Verletzten in Brüssel
Schwarzer Rauch steigt vom Brüsseler Airport Zaventem auf. Quelle: REUTERS
Rettungskräfte sind am Airport zu sehen. Zu den Opferzahlen gibt es widersprüchliche Berichte, die Lage ist unübersichtlich.Foto: REUTERS/Francois Lenoir Quelle: REUTERS
Ein Notfall-Plan sei aktiviert worden, berichtete die Nachrichtenagentur Belga. Quelle: REUTERS
Am Flughafen sind viele zerbrochene Fenster zu sehen. Quelle: REUTERS
Die Staatsanwaltschaft geht Medienberichten zufolge von einem Selbstmordanschlag aus. Quelle: REUTERS
Das Terminal von Zaventem wurde evakuiert. Quelle: dpa
Eine Luftaufnahme des Flughafen Zaventem in Brüssel Quelle: dpa

Was wir bislang wissen

  • Menschen weltweit trauern um die Opfer der Terroranschläge in Brüssel.
  • Am Vormittag gab es in der belgischen Hauptstadt Bombenexplosionen am Flughafen und in der Innenstadt. Mindestens 30 Menschen starben.
  • Für die Anschlägen ist offenbar die Terror-Miliz "Islamischer Staat" verantwortlich.
  • Die belgische Polizei hat einen Fahndungsaufruf herausgegeben. Mit dem Bild einer Überwachungskamera fahndet sie nach einem Verdächtigen.
  • Bei einer Hausdurchsuchung fanden Ermittler eine weitere Bombe.
  • Die Mitarbeiter der belgischen Atomkraftwerke Tihange und Doel wurden auf Bitten belgischer Behörden größtenteils nach Hause geschickt. Die Kernmannschaften blieben vor Ort, um den Betrieb zu überwachen.

+++21.00 Uhr+++

In Paris, Berlin, Rom und vielen anderen Städten gedenken die Menschen am Abend der Opfer der Terror-Anschläge in Brüssel. Menschen legen Blumen ab, zünden Kerzen an und bekannte Sehenswürdigkeiten weltweit leuchten in den belgischen Nationalfarben.

So gedenkt die Welt der Opfer von Brüssel
Eiffelturm in Paris in den belgischen Farben Quelle: REUTERS
Berlin: In der deutschen Hauptstadt wird am Abend der Terroranschläge das Brandenburger Tor in den Farben der belgischen Trikolore angestrahlt. Quelle: dpa
Gerichtsgebäude von Lyon Quelle: REUTERS
RomDer weltberühmte Trevi-Brunnen, eines der größten Wahrzeichen von Italiens Hauptstadt Rom, wurde in Schwarz-Gelb-Rot getaucht. Quelle: REUTERS
Neptun-Brunnen auf der Piazza Signoria in Florenz Quelle: dpa
PolenIn Warschau ließen die Polen den Palast der Kultur und Wissenschaft in den Farben der belgischen Tricolore anstrahlen. „Die Tragödie, die sich heute in Brüssel ereignete, zeigt, dass wir in einer Welt leben, in der eigentlich alle Werte, die wir als Fundament für den Bau einer Gemeinschaft erachten, anfangen, in Trümmern zu liegen“, sagte polnische Regierungschefin Beata Szydlo. Quelle: dpa
Belgische Botschaft in Prag Quelle: REUTERS

+++20.00 Uhr+++

Die Anschläge sorgen für erhöhte Alarmbereitschaft in Europa. Das zeigt auch ein Zwischenfall in Amsterdam: Die niederländische Polizei hat nach eigenen Angaben bei der Festnahme von drei Verdächtigen am Hauptbahnhof einen Warnschuss abgegeben. Eine Polizeisprecherin lehnte es ab, sich näher dazu zu äußern. Ob ein Zusammenhang mit den Anschlägen von Brüssel bestand, war somit nicht klar. Das Gebiet rund um den Bahnhof war abgesperrt. Ein großes Polizeiaufgebot war präsent.

+++19.20 Uhr+++

Bei Hausdurchsuchungen in Brüssel haben Ermittler eine weitere mit Nägeln bestückte Bombe gefunden. Zudem seien bei einer Razzia „chemische Produkte“ und eine Fahne der Terrormiliz Islamischer Staat sichergestellt worden, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Die Durchsuchungen hätten in der nordöstlichen Stadtgemeinde Schaerbeek stattgefunden, heißt es weiter.

+++19.15 Uhr+++

Belgiens Regierungschef Charles Michel ruft seine Landsleute zur Einigkeit auf. Er werde kämpfen, um die demokratischen Werte zu verteidigen, sagt Michel vor Journalisten. Der belgische Regierungschef ruft eine dreitägige Staatstrauer für die Opfer der Anschläge aus.

+++18.51 Uhr+++

Nach den Anschlägen finden Durchsuchungen an mehreren Orten in Belgien statt, sagt Staatsanwalt Frédéric Van Leeuw bei einer Pressekonferenz. Die Ermittler gehen von zwei toten Selbstmordattentätern am Brüsseler Flughafen aus. Einen dritten Mann hat die Polizei zur Fahndung ausgeschrieben. Auf dem von der Polizei veröffentlichten Bild der Überwachungskamera des Brüsseler Flughafens sind laut Van Leeuw die zwei Selbstmordattentäter mit einem weiteren Mann zu sehen. Nach dem dritten Mann in weißer Jacke, mit einer schwarzen Tasche und dunkler Mütze wird derzeit gefahndet. Als Fahndungsaufruf hatte die Polizei von Brüssel zunächst nur den Ausschnitt mit dem Gesuchten veröffentlicht.

Das von der Polizei veröffentlichte Bild der Überwachungskamera vom Brüsseler Airport Zaventem. Quelle: dpa

+++18.43 Uhr+++

Passagiere von Lufthansa Swiss, Austrian, Brussels Airlines und Eurowings können in den nächsten Tagen geplante Flüge nach Brüssel absagen. Flugtickets in die belgische Hauptstadt bis zum 28. März (Ostermontag) könnten kostenlos storniert oder umgebucht werden, sagt eine Sprecherin des Lufthansa-Konzerns. Zudem streicht die Lufthansa am Mittwoch 28 Flüge von Deutschland nach Brüssel.

+++18.09 Uhr+++

Die Brüsseler Polizei veröffentlicht einen Fahndungsaufruf. Mit dem Foto einer Überwachungskamera (siehe unten) sucht sie nach einem Verdächtigen des Anschlags am Flughafen.

+++18.01 Uhr+++

Die Extremistenmiliz Islamischer Staat bekennt sich zu den Anschlägen von Brüssel. Als Vergeltung für Angriffe gegen den IS werde es "schwarze Tage" geben, gab die Miliz über ihr offizielles Konto bei dem Mitteilungsdienst Telegram bekannt.

+++17.35 Uhr+++

Sicherheitskräfte haben nach Angaben des Provinzgouverneurs von Brabant Flandern eine dritte Bombe in Brüssel gefunden und unschädlich gemacht, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Nach einem Medienbericht des Senders RTBF soll sich die Bombe im Gebäude des Brüsseler Flughafens befunden haben.

+++17.20 Uhr+++

Bundeskanzlerin Angela Merkel macht in einer Pressekonferenz in Berlin ihre "tiefe Trauer und Bestürzung, über das, was Terroristen den Menschen in Brüssel heute angetan haben", deutlich. Merkel sagt: "Das Entsetzen ist ebenso groß wie die Entschlossenheit den Terrorismus zu besiegen." Sie habe schon am Nachmittag mit Belgiens Regierungschef telefoniert und Belgien Unterstützung bei der Aufklärung zugesagt, so die Kanzlerin. "Die Werte der Freiheit, der Demokratie und des friedlichen Zusammenlebens" seien die entscheidenden Werte Europas. "Unsere Werte werden sich als stärker erweisen als der Terrorismus", schließt Merkel.

Teilweise Räumung belgischer Atomkraftwerke Tihange und Doel

+++16.42 Uhr+++

Belgische Medien haben das Bild einer Sicherheitskamera vom Brüsseler Flughafen veröffentlicht, auf dem Verdächtige in Zusammenhang mit dem Bombenattentat am Airport zu sehen sein sollen. Das Bild zeigt – je nach Ausschnitt – zwei oder drei junge Männer mit dunklen Haaren, die Gepäckwagen schieben. Laut der Medienberichte soll das Foto durchgesickert und zunächst nicht zur Veröffentlichung gedacht gewesen sein.

Anders als in Paris bleibt nach dem Terror das Leben in Brüssel nicht stehen. Die Stadt müht sich um Normalität. Und die EU gerät unter Druck, im Bereich Sicherheit endlich aktiver zu werden.
von Silke Wettach

+++16.37 Uhr+++

Verschiedene Nachrichtenagenturen berichten in Berufung auf eine "dem IS nahestehende Nachrichtenagentur", dass sich die radikalislamische Miliz Islamischer Staat (IS) zu den Anschlägen in Brüssel bekannt habe. IS-Kämpfer hätten "eine Bombenserie mit Sprengstoffgürteln und Sprengsätzen am Dienstag ausgeführt", heißt es auf der Internetseite der Agentur Amak. Ziel seien ein Flughafen und eine Metrostation im Zentrum der belgischen Hauptstadt gewesen. Die Echtheit des Bekenntnisses konnte zunächst nicht überprüft werden. Die Nachrichtenagentur Amaq hat in der Vergangenheit immer wieder Stellungnahmen des IS verbreitet. Sie gilt als eng mit der Terrormiliz verbunden.

+++16.20 Uhr+++

Nach Angaben des zuständigen Krisen-Zentrums starben bei den Anschlägen am Flughafen in Brüssel und an einer Metro-Station 30 Menschen. Zehn davon am Flughafen und 20 an der Metro-Station Maelbeek, sagt ein Sprecher des belgischen Innenministeriums. Die Behörden erteilen den Bewohnern der belgischen Hauptstadt zudem die Erlaubnis, wieder nach draußen zu gehen, heißt es aus dem Krisenzentrum.

+++16.12 Uhr+++

Die belgischen Atomkraftwerke Tihange und Doel sind nach den Anschlägen aus Sicherheitsgründen teilweise geräumt worden. Der französische Betreiber der beiden Anlagen Engie sagt, auf Ersuchen der belgischen Behörden seien Beschäftigte, die für den Betrieb der Anlagen nicht zwingend nötig sind, aufgefordert worden, das Gelände zu verlassen. Die Kernmannschaften seien aber geblieben, um den Betrieb zu überwachen.

+++15.07 Uhr+++

Die Vertretung des Freistaats Bayern in Brüssel bleibt nach den Terroranschlägen vorerst bis nach Ostern geschlossen. Dann müsse geschaut werden, wie es nach dem langen Wochenende weitergehe, sagt ein Sprecher der Staatskanzlei. Die Vertretung des Freistaates bei der Europäischen Union liegt in unmittelbarer Nähe zum EU-Parlament.

+++14.57 Uhr+++

Die Eisenbahn-Stationen in Brüssel sollen nach einem Bericht der Zeitung "La Libre" am Nachmittag um 16 Uhr wieder öffnen. Allerdings werde das unter erheblich erhöhter Präsenz von militärischen Sicherheitskräften geschehen.

+++14.43 Uhr+++

Bei dem Anschlag in der Brüsseler Metro sind mindestens 20 Menschen getötet worden, berichtet der Brüsseler Bürgermeister Yvan Mayeur laut Nachrichtenagentur Belga. Die Lage sei immer noch „extrem chaotisch“. Laut Mayeur erlitten 106 Menschen in der U-Bahn Verletzungen.

+++14.25 Uhr+++

Der Terrorexperte Rolf Tophoven sieht die Anschläge als direkte Reaktion auf die Festnahme des mutmaßlichen Top-Terroristen Salah Abdeslam. Er gehe davon aus, dass das Umfeld Abdeslams zeigen wolle, dass es weiter handlungsfähig und nicht operativ geschwächt sei, sagte Tophoven der Deutschen Presse-Agentur. Es handele sich um einen „perfekt koordinierten und professionell durchgeführten Anschlag“. Das Muster mit mehreren parallelen Zugriffsorten erinnere an die jüngsten Attacken in Paris, zu denen sich die Terrormiliz Islamischer Staat bekannt hatte.

"Wir fühlen uns unseren Freunden in Belgien heute ganz nah"
Bundeskanzlerin Angela Merkel äußert sich zu den Terroranschlägen in Brüssel. Quelle: dpa
Belgiens König Philippe Der belgische König verurteilte die Anschläge in Brüssel als „feige und widerlich“. In einer kurzen Ansprache an die Nation rief er dazu auf, auf die terroristische Bedrohung „mit Entschlossenheit, Ruhe und Würde“ zu antworten. „Behalten wir Vertrauen in uns selbst“, sagte der Monarch. „Dieses Vertrauen ist unsere Kraft.“ In Belgien ist es ausgesprochen selten, dass sich der König nach aktuellen Ereignissen direkt an die Bevölkerung wendet. Quelle: REUTERS
Manuel Valls Quelle: REUTERS
Belgiens Premierminister Charles Michel Quelle: dpa
Ban Ki Moon Quelle: dpa
Frankreichs Präsident François Hollande Quelle: AP
Anne Hidalgo Quelle: REUTERS


+++14.10 Uhr+++

Aus dem belgischen Atomkraftwerk Tihange, 70 Kilometer von Aachen entfernt, wird nicht mehr notwendiges Personal abgezogen, eine Evakuierung finde aber nicht statt.

Polizei wertet Bilder der Überwachungskameras aus


+++14.06 Uhr+++

Die belgische Polizei ruft Mitarbeiter aus dem Urlaub zurück. Viele haben sich aber von sich aus gemeldet, um Dienst zu tun.

+++13.55 Uhr+++

Die belgische Regierung warnt vor einer womöglich noch immer existierenden Gefahr durch Attentäter in Brüssel. "Wir fürchten, dass Personen noch auf freiem Fuß sind", sagt Außenminister Didier Reynders dem Fernsehsender RTBF.

+++13.42 Uhr+++

Der Autohersteller Audi hat seine Produktion im Werk Brüssel wegen der Terroranschläge gestoppt. Die Nachmittagsschicht sei abgesagt worden, die rund 1100 Mitarbeiter seien aufgefordert worden, zu Hause zu bleiben. Damit folge Audi einem Aufruf der belgischen Regierung. Audi produziert in der belgischen Hauptstadt den Kleinwagen A1. Jährlich laufen in der Fabrik etwa 116.000 Autos vom Band.


+++13.35 Uhr+++

Die Zahl der Opfer steigt weiter an: Der Sender VRT spricht inzwischen von 34 Toten, davon 14 am Flughafen der belgischen Hauptstadt und 20 in der Metro-Station Maelbeek. Eine offizielle Bestätigung gibt es nicht. Über 130 Menschen werden bei dem Doppelanschlag verletzt.

+++13.31 Uhr+++

Die Sicherheitslage bleibt unübersichtlich, etwa auf dem Campus der flämischen Universität Brüssels (Vrije Universeit Brussel). Alle Studierenden wurden aufgefordert, nach drinnen zu kommen. Mittlerweile verdichten sich die Berichte, dass der Campus der französisch-sprachigen "Université libre de Bruxelles", die sich in unmittelbarer Nähe befindet, evakuiert werden soll. Ein Hochhaus nahe des Südbahnhofs, in dem die Rentenverwaltung untergebracht ist, wurde evakuiert, weil auf dem Parkplatz zwei verdächtige Pakete gefunden wurden. Über dem Europa-Viertel kreisen Hubschrauber. Das Krisenzentrum hat Unternehmen aufgerufen, Angestellte in den Gebäuden zu halten.

Große Terroranschläge in Europa

+++13.28 Uhr+++

Belga meldet, dass die Polizei nicht sicher ist, ob alle Terroristen den Flughafen Zaventem verlassen haben oder umgekommen sind. Die Polizei wertet Bilder der Überwachungskameras aus und will anschließend das Gebäude auf verdächtige Personen und Gegenstände untersuchen.

 

+++13.23 Uhr+++

Die belgische Staatsanwaltschaft ruft Journalisten nach den Anschlägen in Brüssel zur Zurückhaltung auf. Einige Medienvertreter gäben Informationen zu laufenden Untersuchungen weiter, erklärte die Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung. Sie warnte, dies könne die Ermittlungen behindern.

+++13.15 Uhr+++

Das öffentliche Leben steht nicht ganz still. Einzelne Besucher sind in den Cinquantenaire-Park hinter dem Hauptsitz der EU-Kommission gekommen, um dort ihre Mittagspause zu verbringen. Eine chinesische Reisegruppe schart sich um ihren Bus. Alle Museen bleiben aber heute geschlossen.

Sind Deutsche unter den Opfern?

+++13.05 Uhr+++

Der belgische Rundfunksender RTBF meldet mehrere Hausdurchsuchungen.

+++12.53 Uhr+++

Im Brüsseler Flughafen sind nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga Waffen gefunden worden. Eine offizielle Bestätigung gebe es aber nicht. Der Sender RTBF berichtete, in der Abflughalle sei eine Kalaschnikow gefunden worden.

Die Explosionsserie in Brüssel hat die deutschen Börsen am Morgen nach unten gezogen. Vor allem Aktien aus Luftfahrtbranche und Touristik litten, Gold hingegen war gefragt. Am Mittag normalisierte sich die Lage wieder.

+++12.48 Uhr+++

Einwohner Brüssels bieten nach den Terroranschlägen über das Internet Hilfe für Menschen an, die wegen des Stopps öffentlicher Verkehrsmittel in der Stadt feststecken. Unter dem Schlagwort „#OpenHouse“ kündigten zahlreiche Twitter-Nutzer an, dass sie Betroffene bei sich zu Hause unterbringen würden. Eine ähnliche Entwicklung gab es schon im November in der Terror-Nacht von Paris unter dem Hashtag „#PorteOuverte“.

+++12.40 Uhr+++

American Airlines teilt mit, der Anschlag am Brüsseler Flughafen habe nicht am Check-In-Schalter der US-Fluglinie stattgefunden. Dies hatte der britische Sender Sky News gemeldet.

+++12.33 Uhr+++

Frankreichs Präsident François Hollande hat dem belgischen Volk seine Solidarität erklärt. „Durch die Anschläge von Brüssel ist ganz Europa getroffen“, teilte der Staatschef am Dienstag mit. Deshalb sei es nötig, dass Europa „die notwendigen Vorkehrungen gegenüber der Schwere der Bedrohung“ ergreife. Frankreich werde den Kampf gegen Terrorismus unerbittlich fortsetzen.

Explosionen erschütterten die Abflughallen des Brüsseler Flughafens. Haben Terroristen dort eine Sicherheitslücke gefunden? Luftfahrtexperte Großbongardt warnt: Noch mehr Kontrollen führen zu neuen Sicherheitsrisiken.
von Jacqueline Goebel

+++12.25 Uhr+++

Der Pariser Eiffelturm erstrahlt in Gedenken an die Opfer der Anschläge von Brüssel am Dienstagabend in den belgischen Nationalfarben Schwarz, Gelb und Rot. Sie wolle den Opfern, deren Angehörigen und dem ganzen belgischen Volk die vollständige Solidarität der Pariser versichern, teilte Bürgermeisterin Anne Hidalgo mit. „Europa ist heute in seinem Herzen zum Ziel genommen worden.“

+++12.20 Uhr+++

Wie geplant kommen die EU-Kommissare morgen zur letzten wöchentlichen Sitzung vor Ostern zusammen. Bislang will sich die EU-Kommission nicht zur Frage äußern, ob der Anschlag an der U-Bahn-Station Maelbeek der EU als Institution galt.

+++12.16 Uhr+++

In Brüssel fahren die Taxis gratis. Das berichtet der belgische Fernsehsender VRT. Der belgische Taxiverband Febet rief seine Mitglieder über Twitter dazu auf, Menschen aus den betroffenen Gebieten zu fahren.

+++12.13 Uhr++

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat bislang keine Informationen, dass Deutsche unter den Opfern der Terroranschläge von Brüssel sind. Dies könne aber nur eine Zwischenbewertung sein, sagte der Minister am Dienstag nach einem Treffen mit seinem serbischen Amtskollegen Nebojsa Stefanovic in Berlin. Es gebe bisher keine Hinweise auf einen Deutschlandbezug der Täter von Brüssel.

+++12.08 Uhr+++

Augenzeugen haben dramatische Szenen bei den Explosionen am Brüsseler Flughafen Zaventem geschildert. „Alles stürzte herunter, Glas, es war ein unbeschreibliches Chaos“, sagte der 40-jährige Belgier Jef Versele aus Gent der Nachrichtenagentur PA. „Die Bombe kam von unten und ging durch das Dach, es war gewaltig. Ungefähr 15 Fenster in der Eingangshalle wurden einfach rausgesprengt.“ Jordy van Overmeir war aus Bangkok nach Brüssel geflogen und holte sein Gepäck, als er einen Knall hörte. „Ich dachte erst, da sei ein Koffer runtergefallen“, sagte er dem britischen Sender Sky News.

+++11.55 Uhr+++

Es hat sich um Terroranschläge gehandelt. Das sagte der belgische Premierminister Charles Michel am Dienstag bei einer ersten Pressekonferenz und sprach von vielen Toten und vielen Verletzten. Er spricht von einem "schwarzen Tag für Belgien". Allein bei der Explosion in der Brüsseler Metrostation Maelbeek sollen mindestens 15 Menschen umgekommen und 55 verletzt worden sein. Damit erhöht sich die Zahl der Getöteten – also am Brüsseler Flughafen und in der U-Bahn – auf mindestens 28.

Unübersichtliche Situation in Brüssel

+++11.52 Uhr+++

Schüler dürfen heute Mittag in Brüssel nicht auf den Pausenhof, schreibt unsere Korrespondentin. In Belgien gehen die Schüler in der Regel ganztägig zur Schule.

+++11.50 Uhr+++

Das Universitätskrankenhaus St. Luc, in dem zahlreiche Opfer behandelt werden, hat Sicherheitskontrollen an den Eingängen eingeführt. Im Krankenhaus St. Pierre wurde eine Möglichkeit zum Blutspenden eingerichtet. Das belgische Rote Kreuz hat zusätzlich zum Blutspenden aufgerufen. Gesucht werden Spender mit den Blutgruppen A und Null mit dem Rhesusfaktor Negativ, teilte die Organisation mit. Spender sollten sich allerdings nicht in Brüssel melden, sondern in der Region Wallonie im südlichen Teil Belgiens.

+++11:46 Uhr+++

Der belgische Sender RTBF berichtet unter Berufung auf die Transportgesellschaft STIB, bei der Explosion in der Metro-Station Maelbeek habe es 15 Tote gegeben. 55 Menschen sollen verletzt sein, zehn davon schwer.

+++11.42 Uhr+++

Das Geheul der Sirenen bricht nicht ab, berichtet unsere Korrespondentin. Krankenwagen kommen mittlerweile zur Verstärkung aus Antwerpen.

+++11.37 Uhr+++

Weitere Explosion in Brüssel: Sie soll sich am Dienstagvormittag nahe der Rue de la Loi ereignet. Sie liegt genau zwischen den beiden betroffenen U-Bahn-Stationen Maelbeek und Schuman. Es soll sich dabei allerdings um eine kontrollierte Sprengung handeln.

+++11.35 Uhr+++

Die Bundespolizei erhöht ihre Maßnahmen an den deutschen Grenzen, insbesondere zu Belgien, Frankreich, Niederlande und Luxemburg. Zudem wurde einem Sprecher zufolge der Schutz von Flughäfen und Bahnhöfen verstärkt. Die britische Polizei kündigt an, ihre Präsenz an Verkehrsknotenpunkten zu verstärken. Frankreich will 1600 zusätzliche Polizisten an den Grenzen und in Zügen einsetzen.

+++11.30 Uhr+++

Unsere Brüssel-Korrespondentin Silke Wettach berichtet: Bart de Wever, Vorsitzender der rechten Regierungspartei N-VA, spricht vom schlimmsten Tag für Belgien seit dem Zweiten Weltkrieg.

+++11.25 Uhr+++

Das Auswärtige Amt in Berlin hat einen Krisenstab eingerichtet. Unklar war am Dienstag zunächst, ob auch Deutsche unter den Opfern sind. Ein Ministeriumssprecher sagte: „Die deutsche Botschaft in Brüssel bemüht sich mit Hochdruck um Aufklärung, ob auch Deutsche von den Explosionen betroffen sind.“

+++11.14 Uhr+++

Nach den mutmaßlichen Terroranschlägen sind in Brüssel auf Anweisung der Polizei hin sämtliche Bahnhöfe geschlossen worden. Die Bahngesellschaft SNCB rief Reisende auf, die belgische Hauptstadt bis auf weiteres nicht anzufahren. Betroffen waren auch die Thalys-Hochgeschwindigkeitszüge und die Eurostar-Verbindungen von Brüssel nach London.

Flughafen bleibt bis sechs Uhr am Mittwoch geschlossen

+++11.10 Uhr+++

„Die Hauptstadt unserer (Europäischen) Union wird angegriffen. Wir trauern um die Toten...wird sind alle Brüsseler“, erklärte per Kurznachrichtendienst (Twitter) das griechische Außenministerium am Dienstag. Die Demokratie werde den Terrorismus besiegen, hieß es weiter. Griechenland hat mit einer emotional geladenen Erklärung auf die Terroranschläge in Brüssel reagiert.

+++11.06 Uhr+++

Die belgischen Behörden raten, zur Kommunikation auf soziale Medien auszuweichen. „Rufen Sie nicht an. Nutzen Sie Textnachrichten oder soziale Medien. Das Netzwerk wird überlastet“, teilte das nationale Krisenzentrum über Twitter mit.

+++11.01 Uhr+++

Die flämische Tageszeitung „De Morgen“ meldet unter Berufung auf Sicherheitskreise, dass die Verhaftung des mutmaßlichen Paris-Attentäters Salah Abdeslam möglicherweise dazu geführt hat, dass ohnehin geplante Anschläge schneller als geplant in Brüssel ausgeführt wurden, schreibt unsere Korrespondentin Silke Wettach. Belgien liege den Quellen zufolge ohnehin auch im Visier der Terroristen, weil belgische Jagbomber vom Typ F16 den IS in Syrien und dem Irak bekämpfen sollen.

+++10.53 Uhr+++

Auch Belgiens Königspaar zeigt sich „schockiert“ über die Vorfälle am Brüsseler Flughafen und in der Metro. Das sagte ein Sprecher des Palastes der Nachrichtenagentur Belga. König Philippe (55) stehe in engem Kontakt mit der Regierung und den zuständigen Stellen.

+++10.48 Uhr+++

Die Lufthansa streicht für heute alle Flüge nach Brüssel. Eine Maschine, die bereits in der Luft Weg war, sei nach Lüttich umgeleitet worden, sagt ein Lufthansa-Sprecher. Der Flughafen der belgischen Hauptstadt ist geschlossen.

+++10.41 Uhr+++

Der Brüsseler Flughafen hat nach den Explosionen eine Telefonnummer für besorgte Freunde und Angehörige eingerichtet. Unter +32 2 753 7300 können sie sich informieren, wie die Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf einen Flughafensprecher meldete.

+++10.38 Uhr+++

Berichte über Explosionen am Brüsseler Flughafen und in der Metro der belgischen Hauptstadt haben den deutschen Aktienmarkt am Dienstag belastet. Der Dax sackte zum Handelsstart um bis zu knapp 2 Prozent ab, konnte seine Verluste anschließend aber wieder eindämmen: Über eine Stunde später stand der deutsche Leitindex noch 0,97 Prozent tiefer bei 9852,27 Punkten.

+++10.34 Uhr+++

Der Flughafen Zaventem in Brüssel bleibt bis morgen Früh sechs Uhr geschlossen.

+++10.28 Uhr+++

Der britische Premierminister David Cameron twittert: "Ich bin schockiert und besorgt wegen der Ereignisse in Brüssel. Wir werden alles tun, um zu helfen."

+++10.20 Uhr+++

Die Behörden haben alle Bewohner der belgischen Hauptstadt aufgefordert, an einem sicheren Ort zu bleiben. Unterdessen wird der Sitz des Premierministers evakuiert.

+++10.12 Uhr+++

Die Staatsanwaltschaft in Brüssel geht von Terroranschlägen aus. Die Staatsanwaltschaft habe Antiterror-Ermittlungen aufgenommen, berichtete der öffentliche Sender RTBF am Dienstag. Der Sender VTM berichtet, bei der Explosion in einer Brüsseler Metro-Station seien zehn Menschen getötet worden.


+++10.08 Uhr+++

Unsere Korrespondentin befindet sich derzeit in Mérode, eine Metro-Station nach Schuman stadtauswärts. Die betroffene Station Maelbeek liegt nach Schuman stadteinwärts.


+++10.00 Uhr+++

Die Niederlande haben die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Das teilte die zuständige Anti-Terrorismus-Behörde am Dienstag in Den Haag mit. Auf den Flughäfen Amsterdam Schiphol, Rotterdam und Eindhoven wurden extra Patrouillen der Grenzpolizei eingesetzt. Auch an der Grenze zu Belgien werde strenger kontrolliert.

Bürger sollen Flughafen meiden


+++09.55 Uhr+++

Der Sender VRT berichtet von mindestens 13 Toten und 35 Schwerverletzten. Unsere Korrespondentin berichtet, dass sich vor dem Büro im Brüsseler Osten Busse stauen, weil sie nicht weiter in Richtung Schuman ins Europaviertel fahren dürfen. Der öffentliche Nahverkehr wurde mittlerweile komplett eingestellt. Es verdichten sich die Anzeichen, dass es sich zumindest am Flughafen um ein Selbstmord-Attentat gehandelt haben soll.

+++09.49 Uhr+++

Auch der Hauptbahnhof wird momentan evakuiert. In der Brüsseler Innenstadt herrscht Chaos, schreibt unsere Korrespondentin Silke Wettach. Das Handynetz ist zusammengebrochen. Nach Angaben der Nahverkehrsgesellschaft Stib soll nicht nur in der U-Bahn-Station Maelbeek eine Bombe explodiert sein, sondern auch an der Haltestelle Schuman. Von weiteren U-Bahn-Stationen ist die Rede.

+++09.43 Uhr+++

Eine Anhörung mit der obersten Bankenaufseherin der Europäischen Zentralbank, Daniele Nouy, wurde zusätzlich ausgesetzt.

+++09.39 Uhr+++

Flugzeuge, die wegen der Sperrung nicht in Brüssel landen dürfen, werden teilweise nach Frankfurt umgeleitet, sagt ein Sprecher der Betreibergesellschaft Fraport.


+++09.36 Uhr+++

Der Sender RTBF berichtet unter Berufung auf Krankenhauskreise, bei den Explosionen seien mindestens zehn Menschen getötet und 30 verletzt worden.

+++09.32 Uhr+++

Nach einer möglichen Explosion in einer U-Bahn-Station wurden alle U-Bahn-Stationen in Brüssel geschlossen.

+++09.27 Uhr+++

Die Krankenhäuser in der belgischen Hauptstadt haben sich auf die Aufnahme zahlreicher Verletzter eingestellt. Ein Notfall-Plan sei aktiviert worden, berichtete die Nachrichtenagentur Belga.

+++09.20 Uhr+++

Gerüchten zufolge sollen noch drei weitere Sprengsätze gefunden worden sein. Auf Twitter wird auch von mehreren Explosionen an der Brüsseler U-Bahnstation Malbeek berichtet. Sie soll sich – laut dem belgischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk – in der Nähe der EU-Gebäude befinden. Dort haben auch mehrere belgische Ministerien ihren Sitz.

++09.10 Uhr+++

Die Flughafengesellschaft ruft die Bürger via Twitter auf, den Flughafen zu meiden.

+++09.08 Uhr+++

Vor den Explosionen am Flughafen sind der Nachrichtenagentur Belga zufolge mehrere Schüsse gefallen.

+++09.06 Uhr+++

Die Bundespolizei hat als Reaktion auf die Explosionen in Brüssel ihre Kontrollen am größten deutschen Flughafen in Frankfurt verschärft. Man beobachte die Situation sehr genau, sagte Sprecher Christian Altenhofen am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Bislang gibt es nur unbestätigte Berichte über Tote und Verletzte


+++09.04 Uhr+++

Nach Angaben von Augenzeugen sollen sich die beiden Explosionen nacheinander ereignet haben. Erst habe es eine Detonation gegeben, die Anwesenden hätten die Flucht ergriffen, berichteten zwei Personen der Nachrichtenagentur Belga am Dienstag. Es habe mehrere Verletzte gegeben.

+++8.55 Uhr+++

Bei der Explosion sollen nicht nur Scheiben zerbrochen sein. Augenzeugen berichten von heruntergefallenen Deckenteilen in der Halle.

+++08.45 Uhr+++

Bei Explosionen am Brüsseler Flughafen sind nach Medienberichten am Dienstag mehrere Personen verletzt worden: Der belgische Rundfunk berichtet von elf Toten und 25 Verletzten. Auch laut "NBC News" gab es mehrere Tote und Verletzte. Das Portal beruft sich dabei auf die belgische Polizei.

+++08.42 Uhr+++

Die Explosionen sollen sich in der Nähe des Schalters der Fluggesellschaft American Airlines ereignet haben, wie der Sender "Sky News" in London meldet. Der Flughafen wurde geschlossen und wird zur Stunde vollständig evakuiert, alle Flüge werden umgeleitet. Auf Bildern, die in den sozialen Netzwerken kursieren, sind Menschen zu sehen, die eilig das qualmende Gebäude verlassen. Mehrere Fensterscheiben sind zerbrochen.

Flughafensprecherin Anke Fransen teilte mit: „Es hat zwei Explosionen in der Abflughalle gegeben. Erste-Hilfe-Teams sind im Einsatz.“ Passagiere wurden aus der Halle geleitet und das Krisenzentrum rief Flugreisende auf, nicht zum Flughafen zu kommen.

Der Vorfall ereignete sich vier Tage nach der Festnahme von Salah Abdeslam in Brüssels Viertel Molenbeek. Die Ermittler gehen davon aus, dass er eine maßgebliche Rolle bei den Anschlägen in Paris im vergangenen November mit 130 Toten spielte. Seit den Anschlägen in Paris gilt eine erhöhte Terrorwarnstufe.

+++Dieser Artikel wird laufend aktualisiert. Mit Material von AP, Reuters und dpa.+++

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