+++Die Ereignisse in Belgien im Überblick+++ Belgische Polizei findet bei Razzia weitere Bombe

Nach den Terror-Anschlägen in Brüssels Flughafen Zaventem und einer Metrostation fahndet die belgische Polizei mit einem Bild nach einem Verdächtigen. Belgiens Premier spricht von einem "schwarzen Tag für Belgien".

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Explosionen mit Toten und Verletzten in Brüssel
Schwarzer Rauch steigt vom Brüsseler Airport Zaventem auf. Quelle: REUTERS
Rettungskräfte sind am Airport zu sehen. Zu den Opferzahlen gibt es widersprüchliche Berichte, die Lage ist unübersichtlich.Foto: REUTERS/Francois Lenoir Quelle: REUTERS
Ein Notfall-Plan sei aktiviert worden, berichtete die Nachrichtenagentur Belga. Quelle: REUTERS
Am Flughafen sind viele zerbrochene Fenster zu sehen. Quelle: REUTERS
Die Staatsanwaltschaft geht Medienberichten zufolge von einem Selbstmordanschlag aus. Quelle: REUTERS
Das Terminal von Zaventem wurde evakuiert. Quelle: dpa
Eine Luftaufnahme des Flughafen Zaventem in Brüssel Quelle: dpa

Was wir bislang wissen

  • Menschen weltweit trauern um die Opfer der Terroranschläge in Brüssel.
  • Am Vormittag gab es in der belgischen Hauptstadt Bombenexplosionen am Flughafen und in der Innenstadt. Mindestens 30 Menschen starben.
  • Für die Anschlägen ist offenbar die Terror-Miliz "Islamischer Staat" verantwortlich.
  • Die belgische Polizei hat einen Fahndungsaufruf herausgegeben. Mit dem Bild einer Überwachungskamera fahndet sie nach einem Verdächtigen.
  • Bei einer Hausdurchsuchung fanden Ermittler eine weitere Bombe.
  • Die Mitarbeiter der belgischen Atomkraftwerke Tihange und Doel wurden auf Bitten belgischer Behörden größtenteils nach Hause geschickt. Die Kernmannschaften blieben vor Ort, um den Betrieb zu überwachen.

+++21.00 Uhr+++

In Paris, Berlin, Rom und vielen anderen Städten gedenken die Menschen am Abend der Opfer der Terror-Anschläge in Brüssel. Menschen legen Blumen ab, zünden Kerzen an und bekannte Sehenswürdigkeiten weltweit leuchten in den belgischen Nationalfarben.

So gedenkt die Welt der Opfer von Brüssel
Eiffelturm in Paris in den belgischen Farben Quelle: REUTERS
Berlin: In der deutschen Hauptstadt wird am Abend der Terroranschläge das Brandenburger Tor in den Farben der belgischen Trikolore angestrahlt. Quelle: dpa
Gerichtsgebäude von Lyon Quelle: REUTERS
RomDer weltberühmte Trevi-Brunnen, eines der größten Wahrzeichen von Italiens Hauptstadt Rom, wurde in Schwarz-Gelb-Rot getaucht. Quelle: REUTERS
Neptun-Brunnen auf der Piazza Signoria in Florenz Quelle: dpa
PolenIn Warschau ließen die Polen den Palast der Kultur und Wissenschaft in den Farben der belgischen Tricolore anstrahlen. „Die Tragödie, die sich heute in Brüssel ereignete, zeigt, dass wir in einer Welt leben, in der eigentlich alle Werte, die wir als Fundament für den Bau einer Gemeinschaft erachten, anfangen, in Trümmern zu liegen“, sagte polnische Regierungschefin Beata Szydlo. Quelle: dpa
Belgische Botschaft in Prag Quelle: REUTERS

+++20.00 Uhr+++

Die Anschläge sorgen für erhöhte Alarmbereitschaft in Europa. Das zeigt auch ein Zwischenfall in Amsterdam: Die niederländische Polizei hat nach eigenen Angaben bei der Festnahme von drei Verdächtigen am Hauptbahnhof einen Warnschuss abgegeben. Eine Polizeisprecherin lehnte es ab, sich näher dazu zu äußern. Ob ein Zusammenhang mit den Anschlägen von Brüssel bestand, war somit nicht klar. Das Gebiet rund um den Bahnhof war abgesperrt. Ein großes Polizeiaufgebot war präsent.

+++19.20 Uhr+++

Bei Hausdurchsuchungen in Brüssel haben Ermittler eine weitere mit Nägeln bestückte Bombe gefunden. Zudem seien bei einer Razzia „chemische Produkte“ und eine Fahne der Terrormiliz Islamischer Staat sichergestellt worden, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Die Durchsuchungen hätten in der nordöstlichen Stadtgemeinde Schaerbeek stattgefunden, heißt es weiter.

+++19.15 Uhr+++

Belgiens Regierungschef Charles Michel ruft seine Landsleute zur Einigkeit auf. Er werde kämpfen, um die demokratischen Werte zu verteidigen, sagt Michel vor Journalisten. Der belgische Regierungschef ruft eine dreitägige Staatstrauer für die Opfer der Anschläge aus.

+++18.51 Uhr+++

Nach den Anschlägen finden Durchsuchungen an mehreren Orten in Belgien statt, sagt Staatsanwalt Frédéric Van Leeuw bei einer Pressekonferenz. Die Ermittler gehen von zwei toten Selbstmordattentätern am Brüsseler Flughafen aus. Einen dritten Mann hat die Polizei zur Fahndung ausgeschrieben. Auf dem von der Polizei veröffentlichten Bild der Überwachungskamera des Brüsseler Flughafens sind laut Van Leeuw die zwei Selbstmordattentäter mit einem weiteren Mann zu sehen. Nach dem dritten Mann in weißer Jacke, mit einer schwarzen Tasche und dunkler Mütze wird derzeit gefahndet. Als Fahndungsaufruf hatte die Polizei von Brüssel zunächst nur den Ausschnitt mit dem Gesuchten veröffentlicht.

Das von der Polizei veröffentlichte Bild der Überwachungskamera vom Brüsseler Airport Zaventem. Quelle: dpa

+++18.43 Uhr+++

Passagiere von Lufthansa Swiss, Austrian, Brussels Airlines und Eurowings können in den nächsten Tagen geplante Flüge nach Brüssel absagen. Flugtickets in die belgische Hauptstadt bis zum 28. März (Ostermontag) könnten kostenlos storniert oder umgebucht werden, sagt eine Sprecherin des Lufthansa-Konzerns. Zudem streicht die Lufthansa am Mittwoch 28 Flüge von Deutschland nach Brüssel.

+++18.09 Uhr+++

Die Brüsseler Polizei veröffentlicht einen Fahndungsaufruf. Mit dem Foto einer Überwachungskamera (siehe unten) sucht sie nach einem Verdächtigen des Anschlags am Flughafen.

+++18.01 Uhr+++

Die Extremistenmiliz Islamischer Staat bekennt sich zu den Anschlägen von Brüssel. Als Vergeltung für Angriffe gegen den IS werde es "schwarze Tage" geben, gab die Miliz über ihr offizielles Konto bei dem Mitteilungsdienst Telegram bekannt.

+++17.35 Uhr+++

Sicherheitskräfte haben nach Angaben des Provinzgouverneurs von Brabant Flandern eine dritte Bombe in Brüssel gefunden und unschädlich gemacht, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Nach einem Medienbericht des Senders RTBF soll sich die Bombe im Gebäude des Brüsseler Flughafens befunden haben.

+++17.20 Uhr+++

Bundeskanzlerin Angela Merkel macht in einer Pressekonferenz in Berlin ihre "tiefe Trauer und Bestürzung, über das, was Terroristen den Menschen in Brüssel heute angetan haben", deutlich. Merkel sagt: "Das Entsetzen ist ebenso groß wie die Entschlossenheit den Terrorismus zu besiegen." Sie habe schon am Nachmittag mit Belgiens Regierungschef telefoniert und Belgien Unterstützung bei der Aufklärung zugesagt, so die Kanzlerin. "Die Werte der Freiheit, der Demokratie und des friedlichen Zusammenlebens" seien die entscheidenden Werte Europas. "Unsere Werte werden sich als stärker erweisen als der Terrorismus", schließt Merkel.

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