
Wenn es nach der EU-Kommissarin Neelie Kroes geht, kostet der Anruf aus Italien mit dem Handy genauso viel, wie in Deutschland. Die Kommissarin möchte die sogenannten Roaming-Gebühren für die Europäische Union abschaffen. Diese Kosten fallen an, wenn Handynutzer aus dem Urlaub mit Handy oder Smartphone telefonieren, Nachrichten verschicken oder im Internet surfen.





Im vergangenen Jahr hat die EU diese Gebühren, die mitunter utopisch hoch waren, bereits gedeckelt. Seit dem dürfen Anrufe noch maximal 35 Cent pro Minuten kosten, eingehende Anrufe zehn Cent und SMS elf Cent. Für Kroes geht diese Deckelung aber noch nicht weit genug. Sie ist davon überzeugt, dass diese Sondergebühren der Telefonanbieter den europäischen Binnenmarkt blockieren.
Für den europäischen Handel sei es wichtig, dass es für Firmen und Verbraucher keinen Unterschied mache, in welchem Land man sich aufhalte. Sondergebühren für Telefonate aus dem Ausland passen laut Kroes nicht zu der Idee von Europa. Davon ab seien die Kosten, die für die Übertragung der Daten aus dem Ausland anfallen, so gering, dass sie kaum ins Gewicht fallen.
Kroes möchte, dass ihr Vorstoß noch bis 2014 verabschiedet wird. "Ich will, dass Sie zu Ihren Wählern zurückgehen können und sagen, dass Sie die Roaming-Kosten abschaffen konnten", sagte sie im Europaparlament. Falls das Parlament und die EU-Staaten mitmachen, könnten die Roaming-Kosten wohl 2015 wegfallen.