Erdbeben nahe Rom Mindestens 120 Tote in Italien

Bei dem schweren Erdbeben in Mittelitalien sind laut Regierungschef Renzi mindestens 120 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Opfer sei mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nicht endgültig.

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Rettungskräfte durchsuchen die Trümmer eines kollabierten Gebäudes in Arcuata del Tronto. Zentralitalien wurde in der Nacht zu Mittwoch von einem schweren Erdbeben erschüttert. Quelle: AP

Ein starkes Erdbeben hat mitten in der Nacht Zentralitalien erschüttert. In mehreren Städten stürzten Gebäude ein, während deren Bewohner schliefen. Bei dem Erdbeben sind nach den Worten von Regierungschef Matteo Renzi mindestens 120 Menschen umgekommen. „Und diese Bilanz ist nicht endgültig“, sagte er am Mittwochabend bei einem Besuch in der Region.
Aus der besonders hart getroffenen Gemeinde Amatrice meldete Bürgermeister Sergio Pirozzi: „Die Stadt gibt es nicht mehr.“ Er bat um Hilfe und um schweres Gerät, um die von Schutt übersäten Straßen räumen und zu Verletzten vorstoßen zu können.

Das Beben ereignete sich kurz nach 3:30 Uhr und war in weiten Teilen Zentralitaliens zu spüren, auch in der Hauptstadt Rom. Dort meldeten Bewohner der Altstadt ein langes Schwanken, dem Nachbeben gefolgt seien. Erste Bilder aus viele Städten und Dörfern der ländlichen Region Umbriens zeigten Trümmer auf den Straßen und eingestürzte Häuser.

Das Seismologische Zentrum Europa-Mittelmeer gab die Stärke des Bebens mit 6,1 an. Die US-Erdbebenwarte USGS meldete indes eine Stärke von 6,2. Demnach befand sich das Epizentrum bei Norcia, rund 170 Kilometer nordwestlich von Rom. Das Beben habe sich in einer relativ seichten Tiefe von zehn Kilometern ereignet.

Erdbeben: Menschen unter Trümmern Quelle: dpa

Am schwersten betroffen waren neben Amatrice die Ortschaften Accumoli und Norcia. Amatrices Bürgermeister Pirozzi sagte dem staatlichen Radiosender RAI und dem TV-Sender Sky TG24, dass Bewohner unter den Trümmern lägen. Die Lichter seien zudem ausgegangen. Auf die Frage nach möglichen Toten sagte er: „Sehen Sie, da gibt es keine Häuser mehr. Ich hoffe, dass wir Hilfe bekommen.“

Im Jahr 2009 hatte ein Erdbeben der Stärke 6,3 in derselben Region mehr als 300 Menschen in den Tod gerissen.

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