Erdgasvorkommen Spannungen zwischen Ankara und Nikosia

Eine Erdgasförderanlage Quelle: dpa

Die Suche nach Erdgasvorkommen unter dem Meeresboden südlich von Zypern hat zu neuen Spannungen zwischen der Republik Zypern und der Türkei geführt.

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Die Suche nach Erdgasvorkommen unter dem Meeresboden südlich von Zypern hat zu neuen Spannungen zwischen der Republik Zypern und der Türkei geführt. Wie der zyprische Außenminister Ioannis Kasoulides am Samstag im Fernsehen mitteilte, sollen sechs türkische Kriegsschiffe ein vom italienischen Energieunternehmen ENI gemietetes Schiff mit gefährlichen Manövern daran gehindert haben, ein Forschungsgebiet südöstlich der Hafenstadt Larnaka zu erreichen. Man habe bereits die italienische Regierung und die EU über den Zwischenfall informiert.

Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention geteilt. Im Norden gibt es die nur von der Türkei anerkannte Türkische Republik Nordzypern. Die Republik Zypern, deren Regierung den Südteil lenkt, ist seit 2004 EU-Mitglied. Ankara erkennt diese Republik nicht an und lehnt die Suche nach Erdgas ab, solange die Zypernfrage nicht gelöst ist. Die Gespräche dazu waren im Juli 2017 nach mehreren Verhandlungen gescheitert.

Das italienische Energieunternehmen ENI und die Regierung in Nikosia hatten am Donnerstag erste Erfolge bei der Suche nach Erdgas gemeldet. Unter dem Meeresboden rund 60 Seemeilen südlich der zyprischen Hafenstadt Paphos seien Erdgasvorkommen „exzellenter Qualität“ entdeckt worden, hatte der zyprische Energieminister Giorgos Lakkotrypis erklärt.

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