
Die EU-Kommission will die Wirtschaft zwingen, mehr Treibhausgas CO2 einzusparen. Deshalb soll der Preis für Rechte zum Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zunächst steigen. Die Brüsseler Behörde hat am Mittwoch erste Schritte eingeleitet, die ihr erlauben sollen, das Angebot an CO2-Zertifikaten zeitweise zu verknappen. Der derzeit niedrige Preis setzt nach Ansicht der Kommission keinen Anreiz, den CO2-Ausstoß zu verringern. Beim Verband der Deutschen Industrie (BDI) stieß der Plan auf Ablehnung.
Unternehmen in der EU brauchen Rechte zum Ausstoß des klimaschädlichen CO2, die sie zugeteilt bekommen oder ersteigern und untereinander handeln (Emissionshandel). Durch die Wirtschaftskrise produzieren die Unternehmen weniger und benötigen damit auch nicht so viele Zertifikate. Deshalb liegt deren Preis zur Zeit laut Deutscher Bank nur bei sechs bis acht Euro pro Tonne.
Beobachter fürchten ein völliges Einbrechen der Preise
EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard will nun Verschmutzungs-Zertifikate zeitweise zurückhalten. Der Handel mit den CO2-Rechten verläuft in mehrjährigen Phasen, für die es jeweils unterschiedliche Vorgaben gibt. Die nächste Handelsperiode beginnt 2013 und läuft bis 2020.
Wenn die Politik nicht reagiert, können die Unternehmen ihre CO2-Rechte über den Jahreswechsel retten. Da in der nächsten Phase weitere CO2-Lizenzen ausgegeben werden, fürchten Beobachter ein völliges Einbrechen des Preises.