
Bundeskanzlerin Angela Merkel will nach Informationen der WirtschaftsWoche Deutschlands EU-Kommissar Günther Oettinger als Handelskommissar in der neuen EU-Kommission um Präsident Jean-Claude Juncker installieren. „Merkel arbeitet darauf hin, dass Oettinger die Zuständigkeit für Handel bekommt“, heißt es in EU-Kreisen. Damit wäre Oettinger auch Verhandlungsführer für das umstrittene transatlantische Freihandelsabkommen TTIP.
Deutschland ist mit dem Interesse am Posten des Handelskommissars allerdings nicht allein. Nach Informationen der WirtschaftsWoche wollen neun weitere Länder das Ressort besetzen, darunter Finnland, Lettland und die Slowakei. Da Deutschland jedoch keine Kandidaten um die beiden EU-Top-Jobs des Außenbeauftragten und des Ratspräsidenten im Rennen hat, stehen die Chancen auf einen gewichtigen Posten für Oettinger recht gut.
Setzt sich Merkel tatsächlich durch, würde Oettinger den Belgier Karel De Gucht beerben, der sich Hoffnungen auf den Posten des Außenbeauftragten macht. Gegen den früheren belgischen Außenminister spricht allerdings, dass mit dem Luxemburger Juncker bereits ein Politiker aus einem kleinen Benelux-Land einen Top-Job hat.
Die EU-Mitgliedstaaten sollen bis Ende Juli ihre Kandidaten für die Kommission benennen. Bisher hat sich nur knapp die Hälfte festgelegt. Unter den bisher Nominierten befindet sich auch keine einzige Frau. Beim kommenden EU-Gipfel am 30. August wollen sich die beteiligten Staaten endgültig auf ein Personalpaket einigen.