EU-Vorstoß gescheitert Keine Auffanglager für Flüchtlinge in Nordafrika

Einwanderer aus Nordafrika stehen am Hafen von Malaga. Quelle: dpa

Mit Auffanglagern für Migranten in Afrika sollte die Flüchtlingskrise gelöst werden. Doch die EU-Kommission konnte keine Partnerländer für das Projekt gewinnen. Jetzt steht das Projekt vor dem Aus.

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Die im Juni von den 28 EU-Staats- und Regierungschefs angekündigten Auffanglager für Migranten in Nordafrika wird es nicht geben. „Aus allen in Frage kommenden Länder kommt ein klares Nein“, sagte ein ranghoher EU-Diplomat der WirtschaftsWoche. „Die Absagen klingen wie vom selben Sprechzettel abgelesen.“ Beim EU-Gipfel vor fünf Monaten hatten die Staats- und Regierungschefs rasche Konzepte für Ausschiffungsplattformen und Kontrollzentren in Nordafrika gefordert, um Migranten von EU-Territorium fernzuhalten. Zum Umdenken könnten die nordafrikanischen Länder, von denen die Migranten zur Reise nach Europa aufbrechen, nur zwei Bedingungen bringen: Milliardenzahlungen, so wie beim europäischen Flüchtlingsdeal mit der Türkei, und umfassende Reisefreiheit für ihre Bürger. Beides wolle Europa nicht leisten, heißt es weiter. Zur Gesichtswahrung soll in der EU künftig von „Rückführungsprozessen“ statt von Rückführungszentren die Rede sein.

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