Euro-Krise Finnland zeigt's den Deutschen

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Euro ja, neue Rettungspakete nein

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Finnland – das bleibt unter dem Strich festzuhalten – ist gerüstet für die Zukunft. Das Land ist stark, trotz des kleinen Binnenmarktes, der Exportabhängigkeit sowie der Herausforderungen der Globalisierung. Die Politik macht ihre Hausaufgaben und hat die Staatsfinanzen im Griff. Der Lohn: Neben Deutschland und Österreich dürfen sich auch die Finnen über negative Renditen bei Anleiheauktionen freuen.

Dennoch ist die Euro-Begeisterung des Landes längst verflogen. Insbesondere der Vergleich mit den skandinavischen Nachbarn gibt den Finnen zu denken. Schweden etwa verfügt über eine eigene Währung und lässt die Finnen bei Pro-Kopf-Einkommen, Wirtschaftswachstum und Arbeitslosigkeit hinter sich. Viele Finnen fragen sich, warum sie im Euro bleiben und ihren Wohlstand gen Süden transferieren, wenn es ihren Nachbarn im Norden ohne Euro besser geht. Eine Euro-Rettung um jeden Preis kommt für sie nicht infrage.

Der richtige Umgang mit Finnen

"Finnland ist ein überzeugtes Mitglied der Eurozone, und wir glauben daran, dass der Euro Finnland nutzt", sagte Jutta Urpilainen in einem Interview mit dem Finanzblatt "Kauppalehti". Die Finanzministerin machte jedoch deutlich, dass ihre Regierung einer gemeinsamen Haftung für die Schulden und Risiken der Euroländer nicht zustimmen werde. Auch eine Bankenunion mit gemeinsamer Haftung lehnte sie ab. Finnland werde eine "harte Haltung" einnehmen, wenn es um Rettungspläne für die Eurozone geht, sagte Urpilainen. "Wir sind konstruktiv und wollen die Krise lösen, aber nicht um jeden Preis."

Das konsequente Eintreten für die heimischen Steuerzahler und gegen den Euro-Schlendrian, die hohe Aufgeschlossenheit gegenüber technischen Neuerungen, das Bildungssystems und die Innovationsbereitschaft des Landes können auch für Deutschland Vorbildcharakter haben.

Zur verstärkten Zusammenarbeit in der Euro-Politik wäre man in Helsinki jedenfalls bereit. "Finnland ist ein kleines Land und weiß, dass es alleine die Krise nicht lösen kann. Die nationale Regierung hat wenig Einfluss auf Europa und schaut deshalb sehr auf Deutschland", sagt Torsten Pauly.

Bei der Bundesregierung ist das leider anders. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble schauen in der Euro-Krise eher in den Süden, als in den Norden.

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