
"Es gibt keinen Währungskrieg!" Auch wenn der OECD-Generalsekretär Angel Gurría dieses der Welt als ein Ergebnis des im Februar in Moskau veranstalteten G20-Gipfeltreffens versicherte, ist es doch bemerkenswert, dass sich die Staatengemeinschaft mit den (gewollten oder ungewollten) Nebenwirkungen des unbegrenzten Gelddruckens inzwischen auch offiziell auseinandersetzen muss. Doch selbst wenn die G20-Protagonisten nun erklärterweise ihre "Wechselkurse nicht zu Wettbewerbszwecken vorherbestimmen" wollen, wird es der internationalen Staatengemeinschaft aufgrund nationaler Zwänge nur schwer gelingen aus der Logik der Abwertungswettläufe auszusteigen. Da sich damit im globalen Geldsystem, wie auch von Mexikos Zentralbankchef Agustín Carstens befürchtet, dann der "perfekte Sturm" zusammenbraut, wird es zunehmend wahrscheinlicher, dass es, ausgehend von den aufstrebenden Schwellenländern, die, so der Deutsche-Bank-Ex-Chefökonom Thomas Mayer "ihren Wohlstand nicht länger vom westlichen Schuldgeldsystem abhängig machen wollen", zu einer Neuordnung des Weltwährungssystems kommen wird.





Auch wenn der Vorsitzende des Brüsseler Zentralkomitees José Manuel Barroso die Eurokrise bereits für beendet erklärt hatte, muss man davon ausgehen, dass die Krise in Wirklichkeit gerade erst zu eskalieren droht. Dabei richtet sich der Blick weniger auf Griechenland, das schon wieder den nächsten Schuldenschnitt fordert und auch nicht auf den gerade für systemrelevant (!) erklärten Zwerg-Staat Zypern, der für seine maroden Banken einen Betrag von "nur" 17 Mrd. Euro, also 100 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung, verlangt, sondern auf die desolate Lage in Spanien, Italien und Frankreich. In Spanien erreichte die den sozialen Frieden immer stärker gefährdende Arbeitslosigkeit inzwischen ein Rekordniveau von unfassbaren 26,2 Prozent (Jugendarbeitslosigkeit 55,5 Prozent), während das Land im "Jahr des Sparens" 2012 gleichzeitig ein neues Rekorddefizit von 146 Milliarden Euro (!) zu verzeichnen hatte.