
Die Target-Salden messen den Kapitalzu- und Abfluss von einem Euroland ins andere. Eigentlich funktionieren sie wie Kredite zwischen den einzelnen nationalen Zentralbanken. Allerdings werden bei diesen Krediten keinerlei Sicherheiten verlangt, wie es bei gewöhnlichen Krediten der Fall wäre, sondern sie werden automatisch vergeben. Während der Eurokrise hatte es große Kapitalbewegungen aus den Euro-Krisenländern nach Nordeuropa gegeben, vor allem nach Deutschland.
Die Bundesbank hielt bis letzten Monat rund 461 Milliarden an Quasikrediten gegenüber den Eurokrisenländern aus dieser Zeit. Jetzt haben sich diese erneut um 54,4 Milliarden Euro erhöht. Der Anstieg ist wahrscheinlich auf die Entwicklungen in Griechenland zurückzuführen und könnte ein Zeichen dafür sein, dass es erneut eine Kapitalflucht aus der Peripherie in den sicheren Hafen gibt - den Euronorden.