Europäische Union EU-Beamte wollen wegen 2,5 Stunden Mehrarbeit streiken

Seite 2/2

"EU-Beamte leben in einem Schlaraffenland"

Das EU-Parlament in Brüssel. Kommenden Mittwoch will dessen Verwaltung wegen Sparmaßnahmen die Arbeit niederlegen. Quelle: dpa

Dass die hochbezahlten EU-Fachleute jetzt wegen 30 Minuten täglicher Arbeitszeit mehr ihre Arbeit niederlegen wollen, stößt auf Irritationen und Verärgerung. "Der Beamtendienst der EU ist der bestbezahlte in Europa. Selbst gegenüber der deutschen Beamtenschaft leben EU-Beamte in einem Schlaraffenland", erklärte Reiner Holznagel, Präsident des deutschen Bundes der Steuerzahler erst im Februar gegenüber der Welt. Er forderte: "Sowohl die Bezahlung, die steuerliche Behandlung als auch die generösen Pensionsregelungen müssen dringend reformiert werden."

Die größten Netto-Zahler der EU
Touristen in Helsinki Quelle: dapd
Eine Windkraftanlage nahe Dänemark Quelle: dapd
Der Wiener Opernball Quelle: dpa
Da Atomium in Belgien Quelle: REUTERS
Eine Mitarbeiterin in der Schwedischen Botschaft in Minsk Quelle: REUTERS
Frau Antje Quelle: AP
Das Colosseum Quelle: REUTERS

Dass die Beamten aufgrund der Kürzung ihrer Privilegien und einer Erhöhung der Arbeitszeit am kommenden Mittwoch in einen Streik treten wollen, bringt Holznagel aus der Fassung, wie er gegenüber WirtschaftsWoche Online erklärt: "Dieser Streik entbehrt jeglicher Grundlage, er ist absurd und aus meiner Sicht auch dreist."

Nach Information der "Bild"-Zeitung wollen sich die rund 46.000 Beamten der EU mit massiven Protesten gegen die geplanten Einsparungen einsetzen. Im Gegensatz zu deutschen Beamten dürfen Mitarbeiter im Dienste der Europäischen Union in einen Streik treten. Schon im Februar hatten sie ihre Arbeit niedergelegt um gegen eine Kürzung des Verwaltungsetats der EU zu protestieren.

Dass die Mitarbeiter der EU, die von ihren Mitgliedsstaaten teilweise hohe Sparmaßnahmen erwarten, selbst nicht sparen wollen, stößt bei vielen nun auf Verärgerung. "Diese moderaten Einschnitte als Zumutung zu empfinden und mit Streik zu drohen, ist keinem Bürger in Europa zu erklären. Denn letztlich geht es bei den EU-Beamten um Anpassungen, die in den Nationalstaaten Normalität sind", so Reiner Holznagel.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%