Ex-Bundesbankpräsident Weber Debatte um EZB-Nachfolge schadet Deutschland

Der ehemalige Präsident der Bundesbank, Axel Weber, kritisiert die frühe Debatte um eine mögliche Kandidatur von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann für die Nachfolge von EZB-Präsident Mario Draghi ab 2019.

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Zentrale der EZB. Quelle: dpa

„Personaldiskussionen sind meines Erachtens nicht im Interesse Europas und schon gar nicht im Interesse Deutschlands“, sagte Weber der WirtschaftsWoche.

Gleichzeitig sagte der Verwaltungsratspräsident der Schweizer UBS Bank angesprochen auf die politische Debatte um eine Weidmann-Korrektur auch: „Die EZB muss sich auf den Ausstieg aus dieser ultraexpansiven Geldpolitik konzentrieren. Allerdings helfen dabei starke Stimmen, die dies fordern, durchaus.“

Insgesamt zieht Weber ein skeptisches Fazit der EZB-Politik in den vergangenen Jahren. „Investoren mit Risikobereitschaft verdienen in diesem Umfeld sehr gut. Der normale Bürger aber kann davon nicht profitieren. Deswegen nehmen viele Sparer diese Politik so wahr, dass sie auf Dauer ihrer finanziellen Lebensplanung schadet“, sagte Weber. EZB-Präsident Draghi liege richtig darin, nun keine überstürzte Zinswende einzuleiten, wichtig sei, dass das Thema „nun auf der Tagesordnung des EZB-Rats steht“.

Weber sagte: „Die extrem expansive Geldpolitik mag Schlimmeres verhindert haben, aber es ist zu früh, um die wahren Kosten dieser unorthodoxen Geldpolitik für Europa abschließend zu beurteilen.“

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