
EZB-Direktor Benoit Coeure hat sich für einen schnellen Abschluss der Bankenunion in Europa ausgesprochen. Dazu gehöre auch eine gemeinsame Einlagensicherung, sagte der Franzose am Donnerstag laut Redetext in Paris. Begleitet werden solle dies von Reformen, die dafür sorgten, dass die Zahlungsfähigkeit von Banken und einzelnen Staaten entkoppelt werde.
In Deutschland gibt es allerdings großen Widerstand gegen eine einheitliche europäische Einlagensicherung. Besonders Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken wollen verhindern, dass sie eines Tages für Probleme bei anderen Instituten im Ausland haften müssen.
Die Bürger erwarteten, dass die Arbeitslosigkeit sinke und sich das Wachstum verstärke, sagte Coeure weiter. "Geldpolitik kann Wachstum unterstützen, aber kann dieses nicht in einer dauerhaften Weise schaffen." Der Zentralbank dürfe nicht zu viel aufgebürdet werden. Es gebe die Versuchung, das Wachstum dem niedrigen Ölpreis und einer konjunkturfördernden Geldpolitik zu überlassen.
"Die Euro-Zone ist ein unumkehrbares Projekt und nicht einfach ein System von festen Wechselkursen", ergänzte der Direktor der Europäischen Zentralbank (EZB). Dies zu betonen, sei angesichts der jüngsten Verhandlungen mit Griechenland notwendig. Die Gespräche hätten Spekulationen über einen Ausstieg eines Landes aus der Währungsunion ausgelöst. Träte das ein, würde unweigerlich gefragt, welches Land dann das nächste sein könnte. Deshalb müssen Coeure zufolge Institutionen geschaffen werden, die für mehr Zusammenhalt sorgen.