Finnland Polizei vermutet terroristischen Hintergrund bei Attacke

Die Polizei in Finnland vermutet bei der Messerattacke in Turku einen terroristischen Hintergrund, wie die Ermittler ekanntgaben. Bei dem Angriff in der Innenstadt am Freitag waren zwei Menschen erstochen worden.

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Finnland: Polizei vermutet terroristischen Hintergrund bei Attacke Quelle: REUTERS

Nach der tödlichen Messerattacke im Zentrum der finnischen Stadt Turku will die Polizei am Samstagvormittag auf einer Pressekonferenz über ihre Ermittlungen informieren. Ministerpräsident Juha Sipilä und sein Kabinett wurden am späten Freitagabend in einer Sondersitzung auf den neuesten Stand gebracht. Nach Polizeiangaben wurde zu diesem Zeitpunkt noch nach möglichen Komplizen des mutmaßlichen Täters gesucht, der zwei Menschen erstochen hatte. Die Situation sei aber unter Kontrolle, hieß es.

„Bis jetzt betrachten wir dies nicht als einen Terrorangriff, aber wir können Terrorismus nicht ausschließen“, sagte ein Sprecher der Kriminalpolizei am Freitag. Die finnische Polizei kooperiert bei ihren Ermittlungen auch mit internationalen Behörden wie Europol. Motiv und Identität des Täters seien unklar, erklärte der nationale Polizeichef Seppo Kolehmainen am Abend auf einer Pressekonferenz. Ein Messer sei sichergestellt worden.

Der Verdächtige wurde kurz nach der Tat durch Polizeischüsse an der Hüfte verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der Sicherheitskräfte soll es sich um einen „jungen Ausländer“ handeln. Ein Augenzeuge sagte dem schwedischen Rundfunksender SVT, er habe gerade sein Büro verlassen, als er plötzlich Schreie hörte und Menschen auf sich zurennen sah. „Ich sah einen Typen mit einem riesigen Messer auf eine Frau und einen Mann einstechen.“

Die Universitätsklinik teilte mit, eines der Opfer sei erst im Krankenhaus gestorben, drei weitere seien in intensivmedizinischer Behandlung. Insgesamt seien neun Menschen ins Krankenhaus gekommen. Bei allen Opfern handele es sich um Erwachsene. Regierungschef Sipilä verurteilte die Tat und kondolierte den Hinterbliebenen. Präsident Sauli Niinistö sprach von einem „schockierenden und feigen“ Angriff.

Laut Innenministerin Paula Risikko wurden Polizeikräfte im Land angewiesen, erhöhte Präsenz auf öffentlichen Plätzen zu zeigen. Sichtbar wurde dies etwa an Bahnhöfen und am Flughafen der Hauptstadt Helsinki. Züge und Busse wurden Medienberichten zufolge auf dem Weg aus Turku heraus kontrolliert. Laut Risikko wurden auch die Sicherheitskontrollen an den Grenzen intensiviert. Turku liegt rund 170 Kilometer von Helsinki entfernt an der Westküste des Landes.

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