Francois Fillon Regional-Parteichef fordert von Fillon Kandidatur-Verzicht

Francois Fillon, der konservative französische Präsidentschaftskandidat, hat mit innerparteilichen Druck zu kämpfen. Ein Regional-Parteichef fordert den 62-Jährigen nun zum Verzicht auf die Kandidatur auf.

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Francois Fillon Quelle: REUTERS

Der konservative französische Präsidentschaftskandidat Francois Fillon gerät auch in seiner Partei immer stärker unter Druck. Der Parteichef der einflussreichen Region Bouches-du-Rhone, Bruno Gilles, forderte von dem 62-Jährigen den Verzicht auf die Kandidatur. Die Mehrheit der Parteimitglieder und -Anhänger wollten einen neuen Kandidaten, sagte der Senator in einem Rundfunkinterview. Sollte Fillon sich weigern, könnte das die Partei der Republikaner spalten, warnte Gilles.

Dem früheren Ministerpräsidenten wird vorgeworfen, seine Ehefrau Penelope zum Schein als Assistentin angestellt und mit Hunderttausenden Euro aus der Staatskasse entlohnt zu haben. Seit Bekanntwerden der Affäre sind die Umfragewerte Fillons, der lange als Favorit galt, eingebrochen. Einer jüngsten Erhebung zufolge würde er nicht einmal die Stichwahl um das höchste Staatsamt erreichen.

Fillon weist die Vorwürfe zurück und beschuldigt die regierenden Sozialisten, dahinter zu stecken. Er erklärte, nur dann zurückzuziehen, wenn formal Strafanzeige gegen ihn erstattet werde. Bislang laufen Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft.

Nach der am Samstag veröffentlichten Umfrage des Instituts BVA würden der parteiunabhängige Kandidat Emmanuel Macron und Marine Le Pen vom rechtsextremen Front National in die entscheidende Wahlrunde am 7. Mai gehen. Auf Fillon kämen demnach im ersten Wahlgang am 23. April zwischen 18 und 20 Prozent der Stimmen, auf Macron zwischen 21 bis 22 und auf Le Pen 25 Prozent. Macron würde der Umfrage zufolge dann die folgende Stichwahl gegen Le Pen für sich entscheiden.

Der Front National läutete am Samstag mit einem Parteitag in Lyon seinen Wahlkampf ein. Höhepunkt des zweitägigen Kongresses soll die Rede Le Pens am Sonntagnachmittag werden, in der die 48-Jährige die Kernpunkte ihres Programms darlegen will. Darunter sind die Neuverhandlung der EU-Mitgliedschaft oder ein Referendum über den Austritt des Gründungsmitglieds Frankreich aus der Europäischen Union.

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