Friedensnobelpreis Warum die EU den Friedensnobelpreis verdient hat

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In der EU ist längst nicht alles gut

National oder auf EU-Ebene entscheiden?
Die deutsche und die europäische Flagge Quelle: dpa
Rentner Quelle: dpa
Die Familie einer Sozialhilfeempfängerin Quelle: dpa
Eine Steuererklärung Quelle: dpa
Die Schulden-Uhr Quelle: dpa
Ein Jobcenter in Madrid Quelle: dpa
Eine Migrantin in einem Deutsch-Kurs Quelle: dpa

Keine Frage: Innerhalb der Europäischen Union ist längst nicht alles gut. Brüssel sichert sich immer mehr Kompetenzen – und fordert von seinen Mitgliedsstaaten für die Jahre 2014 bis 2020 mehr als eine Billion Euro an Haushaltsmitteln. Muss die EU ihre Landwirte subventionieren, Autobahn-Erneuerungen fördern und in Forschung investieren? Was sind Aufgaben des Nationalstaats, was sind sinnvolle Ergänzungen durch Brüssel?

Gut 380 Milliarden Euro will die Europäische Union zwischen 2014 und 2020 für die "Gemeinsame Agrarpolitik" ausgeben. Mit dem Geld soll die Landwirtschaft produktiver und grüner werden. Bauern werden dazu angehalten, „Flächennutzung im Umweltinteresse" zu betreiben, Pufferstreifen und Aufforstungsflächen anzulegen. Zweite Säule der Agrarpolitik ist es, die Lebensqualität in ländlichen Gebieten zu fördern und wirtschaftliche Unterschiede im Vergleich mit Städten und Metropolen auszugleichen.

Geschichte des Europaparlaments

Wettbewerbs- und Preisverzerrungen

Diese Maßnahmen verschärfen allerdings auch direkt die bereits bestehenden Wettbewerbs- und Preisverzerrungen auf den internationalen Agrarmärkten. Leidtragende sind vor allem die Bauern in den Ländern, die nicht auf staatliche Hilfe hoffen können.

Hinzu kommt: Brüssel mischt sich in Bereiche ein, die die Nationalstaaten auch gut selbst lösen können. Agrarpolitik ist Aufgabe der Nationalstaaten. Das Subsidiaritätsprinzip – wonach eher auf nationaler und regionaler Ebene Politik gemacht werden sollte – hebelt die EU aus. Die Staatengemeinschaft sollte sich um den Ausbau der Infrastruktur in Europa kümmern, die Forschung und Wissenschaft fördern – aber den Menschen (und Nationalregierungen) mehr Freiraum geben.

Doch mit Blick auf die Errungenschaften der Gemeinschaft ist die Kritik kleinteilig und nachrangig. Die Europäische Union hat den Friedensnobelpreis verdient.

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