Griechenland ESM-Chef Regling schließt Schuldenerlass aus

Für den Chef des europäischen Rettungsfonds ESM kommt ein Schuldenerlass für Griechenland durch die Euro-Partner nicht infrage.

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Griechenland: ESM-Chef Regling schließt Schuldenerlass aus Quelle: dpa

"Eine Schuldenreduktion ist (...) ausgeschlossen und wird auch von den Griechen nicht gefordert", sagte Klaus Regling der österreichischen Zeitung "Der Standard" (Samstagausgabe). Wenn überhaupt könnten die Konditionen für die Rückzahlung - etwa bei den Laufzeiten - nach 2018 für das Land nochmals verbessert werden. Griechenland habe zurzeit mit dem Schuldendienst kein Problem. Dennoch gebe es trotz mancher wirtschaftlicher Verbesserungen eine "neue Talsohle". Er forderte weitere Reformen und Anpassungen bei den griechischen Haushaltsplänen.

Regling widersprach der Darstellung, wonach der Internationale Währungsfonds von den Europäern erneut einen Schuldenschnitt für Griechenland fordert. "Das stimmt nicht." Es gehe um Schuldenerleichterungen. Der Unterschied zur Position der Europäer sei, dass der IWF diese gerne jetzt schon beschließen wolle. Die Tragfähigkeit der Schulden werde aber erst analysiert, wenn das laufende Hilfsprogramm im August 2018 ende. "Wenn Bedarf vorhanden ist, werden wir handeln."

Bislang hält der IWF Griechenlands Schulden nicht für tragfähig und hat sich daher noch nicht entschieden, ob er sich an dem Programm beteiligt. Eine solche Beteiligung war aber die Voraussetzung, dass der Bundestag einem deutschen Engagement zustimmte. Schuld an den jetzigen Problemen ist nach Reglings Ansicht die linke Regierung, die manche Reformen rückgängig gemacht hat. "Wäre Griechenland 2015 auf Reformkurs geblieben, hätten wir viel Zeit und Geld sparen können." Das dritte Hilfsprogramm werde teils verzögert umgesetzt. Dennoch habe Griechenland gute Chancen, aus der Krise herauszukommen, wenn es die Reformen konsequent fortführe. "Aber es hört nie auf: Weitere Reformen am Arbeitsmarkt und Privatisierungen sind notwendig."

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