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Griechenland EZB erhöht Rahmen für ELA-Notfall-Kredite

Die griechischen Banken sind zunehmend auf Notkredite angewiesen. Die EZB hat nun den Kreditrahmen der sogenannten ELA-Hilfen aufgestockt.

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Die Europäische Zentralbank hat den Rahmen der Notfallkredite erhöht. Quelle: dpa

Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt den Geldhahn für griechische Banken weiter offen. Die Euro-Währungshüter stockten den Rahmen für Nothilfen der Athener Notenbank an die Geldhäuser des von der Pleite bedrohten Landes auf inzwischen 71,8 Milliarden Euro auf, wie aus Bankenkreisen am Mittwochabend verlautete.

Zuvor lag das Limit für die sogenannten ELA-Liquiditätshilfen noch bei etwas mehr als 71 Milliarden Euro. Griechische Banken sind zur Geldversorgung zunehmend auf diese Notkredite ihrer heimischen Notenbank angewiesen, da die EZB bonitätsschwache Hellas-Staatsanleihen nicht mehr als Pfand annimmt. Damit ist den Geldhäusern der direkte Zugang zu frischen EZB-Geldern weitgehend versperrt. Über ELA-Hilfen können sie sich dennoch bei Bedarf mit Liquidität versorgen.

Für die griechischen Banken sind solche Notkredite um einiges teurer als normale Refinanzierungsgeschäfte über die EZB. Für eine Aufstockung des ELA-Rahmens muss sich die Athener Notenbank jeweils die Unterstützung des EZB-Rats sichern. Dieser hatte ELA-Genehmigungen zuletzt auf Wochenbasis erteilt.

EZB-Chef Mario Draghi hatte mehrfach betont, dass solche Notmittel nur solvente Banken erhalten dürfen. Dies trifft nach Einschätzung der EZB auf griechischen Geldhäuser aber weiterhin zu, wie die oberste EZB-Bankenaufseherin, Daniele Nouy, am Freitag auf einer Finanzkonferenz gesagt hatte.

Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) haben auf ihrer Zinssitzung im März ihre Entscheidung zugunsten der großen Geldflut für das Bankensystem verteidigt. Die Sicht sei weitgehend geteilt worden, dass das geldpolitische Maßnahmenbündel "gerechtfertigt und völlig angemessen ist, um allmählich die vorgesehenen Ziele über die Zeit zu erreichen", hieß es im Protokoll der EZB-Ratssitzung von Anfang März auf Zypern, das die Zentralbank am Donnerstag veröffentlichte. Darin wurde auch die Notwendigkeit hervorgehoben, die geldpolitischen Schritte vollständig umzusetzen, da sich ansonsten die günstigen Folgen umkehren könnten.

"Daher war es entscheidend für den Rat, standfest zu bleiben, die beschlossenen Schritte ohne zu zögern umzusetzen, bis die Ziele erreicht sind", hieß es in dem Protokolltext. Die EZB hatte im Januar ein über eine Billion Euro schweres Programm zum Kauf von Staatsanleihen beschlossen. Damit will EZB-Präsident Mario Draghi die Kreditvergabe beflügeln, der Konjunktur einen Schub geben und die - zuletzt sogar negative - Inflation anheizen. Wenige Tage nach der Zinssitzung im März startete die EZB die Anleihenkäufe.

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