
„Es war einfach lächerlich, dass Leute wie Krugman den Deutschen vorwarfen, sie hätten Griechenland zu massiven Einsparungen gezwungen. Das entspricht schlicht nicht den Zahlen.“ Rogoff weiter: „Schauen Sie sich doch das IWF-Programm für Griechenland an: das war eines der großzügigsten Programme in der Geschichte der Institution. Dass die Anpassung in Athen so hart ausfallen musste, ist dem Umstand geschuldet, dass die Griechen Haushaltsdefizite von bis zu zehn Prozent angehäuft haben. Die einzige Alternative dazu, dieses Defizit zu schließen, wäre eine deutsche Garantie für alle griechischen Schulden gewesen, ohne Zeitbeschränkung. Schlicht unmöglich.“
Der ehemalige IWF-Chefökonom Rogoff sagte dem Magazin zudem zur Debatte um Sympathien von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) für einen Grexit auf Zeit: „Wer Schäubles Haltung als hart bezeichnet, muss genau hingucken, was damit verbunden war. Deutschland hätte Nothilfe gewährt, Schuldenerlasse erwogen. Dass sich in den Verhandlungen nur Deutschland durchgesetzt hat, ist aus meiner Sicht falsch. Eigentlich sind die Franzosen doch mit ihrem milderen Kurs durchgekommen…..die zentrale Frage ist: Werden die Griechen bereit sein, sich selbst aus der Misere zu befreien oder machen sie Deutschland weiter für all ihre Probleme verantwortlich? Tun sie letztes, müssen sie irgendwann die Eurozone verlassen.“