
Knapp zwei Jahre nach der Schließung des griechischen Staatssenders ERT soll er wieder auf Sendung gehen. Das entsprechende Gesetz wurde mit Stimmen der Regierung und der Sozialisten am frühen Mittwochmorgen gebilligt, teilte das Parlamentspräsidium in Athen mit.
Die im Januar abgewählte Regierung unter Ex-Premier Antonis Samaras hatte im Hauruckverfahren am 11. Juni 2013 den Sender geschlossen und ihn wenige Monate später durch eine kleineren unter dem Namen NERIT ersetzt. Damals wurden zur Verschlankung des Staates alle 2600 Mitarbeiter entlassen. International hagelte es Kritik, unter anderem von der Europäischen Rundfunkunion EBU.
Die Nachfolge-Anstalt NERIT sendete wieder seit Anfang Mai 2014. Beschäftigt wurden nur noch rund 800 Journalisten und Techniker. Alle entlassenen Mitarbeiter der ERT, die es wollen, sollen nun wiedereingestellt werden.
Finanziert soll der neue Staatsrundfunk durch eine monatliche Gebühr von drei Euro pro Haushalt. Die konservative Opposition kritisierte, dass ein Rundfunk geschaffen werde, der von der Regierung kontrolliert wird.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Das Gesetz sieht vor, dass der jeweilige für die Presse zuständige Minister seinen Vorstand vorschlägt und dieser von der Mehrheit des Parlamentes eingestellt wird. Der Übergang von der NERIT zur ERT solle ohne Unterbrechung des Programms in den kommenden Wochen stattfinden.