Auf Unternehmensseite sind es vor allem die großen internationalen Banken, die in London ihre Europa-Zentrale haben, die sich bereits früh in der Brexit-Debatte geäußert und für den Status quo ausgesprochen haben. Sie sehen in einem Austritt aus der EU ein wirtschaftliches Großrisiko, weil das Land den freien Zugang zum Europäischen Binnenmarkt verlieren könnte. Für Banken auf der britischen Insel dürfte es dann deutlich aufwendiger werden, weiterhin Geschäfte auf dem Kontinent zu machen.
US-Banken wie Morgan Stanley und Citigroup gehören auch zu den finanziellen Unterstützern der Brexit-Gegner. Sie haben jeweils 250.000 gespendet, wie aus der Liste der Wahlkommission hervor. Zu den Spendern der EU-Befürworter gehören auch Johannes Huth, Europachef der US-Beteiligungsgesellschaft KKR, sowie Manny Roman, der an der Spitze des Hedgefonds Man Group steht.
Die Europa-Gegner haben dagegen neben Peter Hargreaves ebenfalls noch weitere Spender aus der Finanzbranche – darunter Peter Cruddas, Gründer des Online-Brokers CMC Markets, sowie Stuart Wheeler vom dem Maklerhaus IG Index.
Die jetzt veröffentlichte Liste bezieht sich auf den Zeitraum Februar bis zur zweiten April-Hälfte. Danach hat die offizielle Wahlkampfphase begonnen und für diese Zeit hat die britische Wahlkommission den Ausgaben der verschiedenen Gruppen Grenzen gesetzt.
Die Organisationen „Vote Leave“ und „Britain stronger in Europe“, die die offizielle Anti- und Pro-EU-Kampagne anführen, haben ein Budget von bis zu sieben Millionen Pfund, das sie ausgeben können. Die anderen Gruppen müssen sich dagegen auf maximal 700.000 Pfund beschränken.