




Der britische Premier David Cameron habe „im Kern Recht. Es ist etwas faul in der EU und der Euro-Zone“, schreibt Sinn in einem Gastbeitrag für die WirtschaftsWoche. „Deutschland sollte Cameron ernst nehmen und zusammen mit Großbritannien, Frankreich und den anderen EU-Ländern eine Initiative zur Neugestaltung Europas entwickeln, die Europa mehr Frieden, Freiheit, Einheit und Wohlstand bringt, als es bei dem derzeitigen Kurs der Fall sein kann.“ Deutschland brauche Großbritannien in der EU. Sinn: „Großbritannien ist noch immer das weltweit einflussreichste Land Europas. Camerons Entscheidung wird und muss Europa verändern.“
Cameron hat angekündigt, den Verbleib Großbritanniens in der EU von den Briten in einem Referendum entscheiden zu lassen. Dies habe der Premier „nicht aus freien Stücken getan“, schreibt Sinn. Die EU habe ihn mit ihrer Entscheidung für die Einführung der Finanztransaktionssteuer „provoziert“: „Sie ist eine läppische Kleinigkeit von unklarem Nutzen – aber ein Nadelstich im Fleisch der Briten. Ihretwegen den EU-Austritt Großbritanniens zu riskieren war eine grobe Fahrlässigkeit“, kritisiert Sinn. „Wer die europäische Einigung über eine vertiefte Zusammenarbeit speziell in der Euro-Zone erreichen möchte, bringt Deutschland in eine Randlage und spaltet Europa. Aus diesem Grunde ist es an der Zeit, die deutsche Europapolitik grundlegend zu überdenken.“