IfW Bei Brexit-Verhandlungen nicht zu viel Druck auf Briten ausüben

Die EU sollte Großbritannien bei dem Wunsch nach Einschränkung der Freizügigkeit von Arbeitskräften entgegenkommen. Das fordert der frühere Vize-Präsident und Handelsexperte des Kieler Instituts für Weltwirtschaft Rolf Langhammer.

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Nach Ansicht des früheren Vize-Präsident und Handelsexperte des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Rolf Langhammer, wäre es kontraproduktiv, übte die EU weiter Druck auf die Briten aus. Quelle: dpa

Die EU sollte Großbritannien bei dem Wunsch nach Einschränkung der Freizügigkeit von Arbeitskräften entgegenkommen. Das fordert der frühere Vize-Präsident und Handelsexperte des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Rolf Langhammer, in der WirtschaftsWoche. Nach Ansicht Langhammers wäre es kontraproduktiv, übte die EU weiter Druck auf die Briten aus, die Freizügigkeit für Arbeitskräfte als Preis für den freien Zugang zum Binnenmarkt zu akzeptieren. „Dies stärkte die Ausstiegsbefürworter in ihrer Abwehrhaltung gegenüber Kontinentaleuropa. Zudem schmälerte es die Anreize auf dem Kontinent, eigene Anstrengungen zur Schaffung von Arbeitsplätzen zu unternehmen“, so Langhammer.

Staatengemeinschaften wie die Nordamerikanische Freihandelszone (NAFTA) und die asiatische Freihandelszone (ASEAN) zeigten, dass freier Handel auch ohne die Freizügigkeit von Arbeitskräften Wachstum und Wohlstand schafft. Allerdings sollte die EU darauf bestehen, dass die Briten im Gegenzug für den freien Zugang zum Binnenmarkt für Finanzdienstleistungen vorübergehende Aufenthalte von Dienstleistungsanbietern aus der EU in Großbritannien akzeptieren. „Dem Recht einer britischen Bank, ihre Dienstleistungen von London aus in allen EU-Staaten anzubieten, ohne dort Niederlassungen eröffnen zu müssen, muss das Recht eines polnischen Handwerksmeisters entsprechen, ein Geschäft in Großbritannien mit polnischen Arbeitskräften zu eröffnen“, sagt Langhammer.

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