Interview der Woche Großbritannien vor dem EU-Referendum

Bald entscheiden die Briten über ihren Verbleib in der EU. Analysten sind sich ziemlich einig: Der Austritt wäre wirtschaftlich eine Katastrophe. Warum, das erklärt Malte Fischer im Gespräch mit detektor.fm. Hören Sie doch mal rein.

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Quelle: Getty Images

Brexit oder Bremain, also raus aus der EU oder drinbleiben, diese beiden Lager stehen sich in Großbritannien unversöhnlich gegenüber. Auf der einen Seite das Brexit-Lager, angeführt vom ehemaligen Londoner Bürgermeister Boris Johnson. Auf der anderen Seite zum Beispiel der britische Finanzminister George Osborne, der vor unabsehbaren Konsequenzen warnt.

Der Wahlkampf um den EU-Betritt beschäftigt mittlerweile sogar britische Promis. Wie schon beim Unabhängigkeitsreferendum der Schotten vor zwei Jahren, äußern sich zahlreiche Promis für oder gegen der Verbleib in der EU. Selbst der Physiker Steven Hawking hat sich zu Wort gemeldet.

Horrorszenarien für alle

Dass es hier nicht um Peanuts geht, zeigen auch die Einschätzungen beider Seiten, falls die jeweilige Gegenseite das Referendum gewinnen sollte. Da wird der Teufel mit den schwärzesten Farben an die Wand gemalt. Spätestens, seit Boris Johnson im Mai die EU indirekt mit Hitler verglichen hat, wird mit rhetorisch harten Bandagen gefochten. Beobachter sprechen mittlerweile schon von einer Schlammschlacht.

Analysten sehen einen möglichen EU-Austritt als Katastrophe. Vor allem aus finanzpolitischer Sicht: London ist das Finanzzentrum der EU. Wenn die Briten austreten, könnte es damit vorbei sein. Tausende Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, so heißt es. Die Befürworter des EU-Ausstiegs hoffen vor allem auf Deregulierung und Bürokratieabbau.

Mittendrin sind die britischen Wahlberechtigten, von denen laut einer Umfrage des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts NatCen Social Research 69 Prozent noch keine gefestigte Meinung zu dem Thema haben. Viele fühlen sich uninformiert und mit der Entscheidung überfordert.

Will everyting “Bremain” the same?

Selbst wenn die Briten sich am 23. Juni dafür entscheiden, in der EU zu bleiben, ist es das zweite Referendum innerhalb weniger Jahre, das droht, Großbritannien grundlegend zu verändern. Beim Referendum um die potentielle schottische Unabhängigkeit 2014 stimmten die Wähler noch dafür, das alles so bleiben soll, wie es ist. Beim Thema EU sieht es anders aus, momentan sehen Umfragen das Brexit-Lager mit einer knappen Mehrheit vorn.

Über den Wahlkampf zum Referendum und die möglichen Konsequenzen eines EU-Austritts der Briten hat detektor.fm-Moderator Kais Harrabi mit Malte Fischer von der Wirtschaftswoche gesprochen.

Hier können Sie sich das Interview anhören:

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