
Italiens Ministerpräsident Enrico Letta ist zurückgetreten. Staatspräsident Giorgio Napolitano erklärte am Freitag in Rom, er habe das Rücktrittsgesuch angenommen. Letta zieht damit die Konsequenzen aus dem verlorenen Machtkampf mit seinem parteiinternen Rivalen Matteo Renzi. Napolitano kündigte an, bis Samstag die Beratungen mit den Parlamentsparteien über die Bildung einer neuen Regierung abzuschließen. Es wird damit gerechnet, dass er Renzi den Auftrag zur Regierungsbildung gibt.
Damit droht die Regierungskoalition in Rom zu platzen. Die mitregierende Mitte-Rechts-Partei von Angelino Alfano hatte für den Fall einer Ablösung Lettas offengelassen, ob sie das Bündnis aufrecht erhalten wird.
Renzi wirft Letta vor, dringend benötigte Wirtschaftsreformen zu langsam voranzutreiben. Auch der Industrieverband hatte ein höheres Reformtempo gefordert. Der 39-jährige Renzi gilt vielen als Hoffnungsträger. Zwar ist er politisch vergleichsweise unerfahren, aber viele halten ihm zugute, bislang nicht prägender Teil des politischen Systems in Italien gewesen zu sein.