




Die US-Ratingagentur Standard & Poor's drängt die politische Führung der USA zu mehr Konsens-Politik. So könnten die Vereinigten Staaten das begehrte Top-Rating "AAA" zurückerobern, erklärte S&P am Freitag.
In Washington müssten sich die rivalisierenden Lager verstärkt um Annäherung bemühen und riskantes Taktieren unterlassen. Vorerst beließ die Agentur die US-Bonitätsnote auf "AA+" und den Ausblick auf stabil.
Einer Heraufstufung der USA stünden derzeit die massive Schuldenlast und das hohe Staatsdefizit ebenso im Wege wie die Polarisierung der Politik in Washington, erklärte S&P weiter. Der Haushaltsstreit und der Konflikt um die Schuldengrenze hatten das Land schwer belastet. Insgesamt blickt die Ratingagentur aber zuversichtlich in die Zukunft der USA: Die Wirtschaft dürfte sich in den kommenden Jahren mindestens ebenso gut entwickeln wie die vergleichbarer Länder.
Die Kreditwürdigkeit des langjährigen Euro-Sorgenkinds Irlands stuften die Bonitätswächter auf A- von zuvor BBB+ hoch. Ihre optimistischere Sicht begründeten sie damit, dass mit einer nachhaltigen Erholung der Wirtschaft zu rechnen sei.
Irland erhielt damit von der einflussreichen Ratingagentur die Bestätigung für die jüngste Wende zum Guten: Im Dezember verließ es als erster Krisenstaat den Euro-Rettungsschirm. Noch vor rund drei Jahren musste das Land mit 85 Milliarden Euro von EU und Internationalem Währungsfonds vor der Staatspleite bewahrt werden.
Italien kann sich dagegen vorerst keine Hoffnungen auf ein positiveres Urteil von S&P machen. Die Ratingagentur bestätigte zwar die Bonitätsnote BBB, womit italienische Staatsanleihen als durchschnittlich gute Anlage gelten. Doch zugleich behielt sie ihren negativen Ausblick für das Rating bei.
Zwar dürfte die Regierung in Rom mit den zentralen Reformvorhaben vorankommen, doch schwächere Wachstumsaussichten stellten Risiken dar, hieß es zur Begründung.